Expertenstudie zur Reliabilität und Validität von Arbeitszeugnissen
Third party funded individual grant
Start date : 01.11.2014
End date : 30.04.2015
Project details
Short description
Analyses were carried out on the quality of job references and their interpretation. There is less agreement in the interpretation of job reference formulations as grades among untrained practitioners who are experienced in dealing with job references than among student assessors who have been trained in the language of references. The good to very good interraterreliabilities that can be achieved by trained assessors show that persons who read and interpret job references in the context of personnel selection should be trained in the language of the report. The use of job references in applicant preselection can therefore be recommended in principle. However, there is still room for improvement with regard to the knowledge of the language of references and the procedure for analyzing references among practitioners.
Scientific Abstract
Es wurden Analysen zur Güte von Arbeitszeugnissen und deren Interpretation durchgeführt. Die Übereinstimmung in der Interpretation von Arbeitszeugnisformulierungen als Noten fällt bei ungeschulten, aber im Umgang mit Arbeitszeugnissen erfahrenen Praktikern geringer aus als bei studentischen Beurteilern, die in der Zeugnissprache geschult wurden. Die guten bis sehr guten Interraterreliabilitäten, die durch geschulten Beurteiler erreicht werden können, zeigen, dass Personen, die Arbeitszeugnisse im Rahmen der Personalauswahl lesen und interpretieren, in der Zeugnissprache geschult werden sollten. Gibt es keine Möglichkeit, an einer entsprechenden Schulung teilzunehmen, ist zumindest das Vier-Augen-Prinzip, also die Beurteilung durch zwei Zeugnisleser, empfehlenswert, da die Validierungsergebnisse zeigen, dass auch HR Experten geringe bis moderate Zusammenhänge mit mehreren Leistungskriterien erreichen können, wenn man die Mittelwerte der Zeugnisnoten von jeweils zwei Beurteilern als Prädiktor verwendet.
Der Einsatz von Arbeitszeugnissen in der Bewerbervorauswahl kann also prinzipiell empfohlen werden. Allerdings gibt es im Hinblick auf das unter Praktikern vorhandene Wissen über die Zeugnissprache bzw. deren Vorgehen bei der Zeugnisanalyse noch Optimierungspotential.
