Materialität und Bedeutung urbaner Kommunikationspraktiken (DIGISTA)

Third Party Funds Group - Sub project


Acronym: DIGISTA

Start date : 01.09.2018

End date : 31.08.2021

Extension date: 28.02.2022

Website: https://digista.de/teilprojekte/mapping-the-city-re-praesentationen-der-digitalen-stadt/


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Die digitale Stadt. Materialität und Objekte urbaner Kommunikationskultur

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Scientific Abstract

Das Projekt „Materialität und Bedeutung urbaner Kommunikationspraktiken" ist eines von vier Teilprojekten im BMBF-Forschungsverbund „Die Digitale Stadt. Materialität und Objekte urbaner Kommunikationskultur in Zeiten der Mediatisierung (DIGISTA)“. 

Ziele dieses kommunikationswissenschaftlichen Teilprojektes sind es, eine digitale Präsentation des Augsburger Stadtraumes zu entwickeln (App sowie Desktopanwendung mit augmented reality und virtual reality Komponenten), die verborgene Aspekte von Stadtkultur (hidden culture), vernachlässigte Orte (lost places) sowie historische Zustände von  Fassaden, Straßenzügen und städtischer (Infra-)Struktur medial sichtbar macht. Weiterhin werden die alltagsweltlichen Medien- und Kommunikationspraktiken analysiert, durch die Augsburger Bürger*innen die Stadt erleben und sich lokale Akteure in das Stadtgeschehen einbringen.

Entsprechend dieser doppelten Zielsetzung des Teilprojektes verfolgen wir zweiForschungsfragen:

  1. Welche Aspekte des öffentlichen Raums bleiben in den digitalen, meist kommerziell orientierten Repräsentationen der Stadt (v.a. Karten und Listen) unterrepräsentiert und wie können diese medial erlebbar gemacht werden?
  2. Welche (Online)Medien werden von Stadtbewohner*innen, lokalen Akteuren und städtischen Institutionen zur bürgerlichen Teilhabe bzw. Kommunikation genutzt und welche alltagsweltlichen Kommunikationspraktiken zeigen sich im Umgang mit diesen Medien?

Der theoretische Ansatz basiert auf der Mediatisierungsforschung, die davon ausgeht, dass es zu einem quantitativen und qualitativen Bedeutungszuwachs mediatisierter Kommunikationspraktiken, sowie zu einer zunehmenden Durchdringung der Lebenswelt durch Medien kommt (siehe z.B. Krotz 2001, 2007, 2017, Livingstone 2009 und Couldry/Hepp 2017). Die Integration von (digitalen) Medientechnologien in die Stadt und in die urbanen Alltagspraktiken werden als Bestandteil des fortschreitenden Prozesses der Datafizierung aller gesellschaftlichen Teilbereiche konzipiert. Auf Ebene der Theorieentwicklung ist mit dieser Konzeption das Ziel verbunden, den Medienbegriff der Mediatisierungsforschung um eine materielle Dimension zu erweitern. Dafür werden Ansätze und Analysemodelle aus den Bereichen der Praxistheorie und der Akteur-Netzwerk-Theorie berücksichtigt, da diese dezidiert auf das Verhältnis von Objekten und Kommunikationspraktiken abzielen. Ein weiterer theoretischer Baustein sind Arbeiten zu medienvermittelter Partizipation und gesellschaftlicher Teilhabe (z.B. Carpentier 2012). Es wird davon ausgegangen, dass Partizipation in urbanen Räumen und das Erleben der Stadt zu einem großen Teil medienvermittelt geschieht. Von Interesse sind sowohl intendierte, als auch emergente Formen politischer Partizipation und Teilhabe. Insbesondere im Kontext emergenter Praktiken, werden lokative Medien in die Untersuchung einbezogen.

Das Untersuchungsdesign verbindet drei Arbeitspakete. Im ersten Arbeitspaket werden die digitalen Repräsentationen Augsburgs analysiert und anschließend eine Karte der Stadt entwickelt, die Objekte aus den Bereichen (Sub-)Kultur, Kunst und Geschichte interaktiv erfahrbar macht. In enger Zusammenarbeit mit dem Teilprojekt 4 wird diese Karte als mobile und stationäre AR/VR-Anwendung entwickelt und deren Aneignung durch verschiedene Akteure (z.B. Einwohner*innen & Tourist*innen; Jugendliche und Rentner*innen) analysiert. In Arbeitspaket zwei werden Praktiken bürgerlicher Teilhabe in einem mixed-methods Design untersucht, welche standardisierte und qualitative Inhaltsanalyse und problemzentrierte Interviews kombiniert. Im dritten Arbeitspaket kommen medienethnographische Methoden zur Anwendung und es werden Beobachtungen und Feldinterviews zur Erschließung der Nutzungspraktiken lokativer Medien und anderer Medien mit Ortsbezug eingesetzt.

Involved:

Contributing FAU Organisations:

Funding Source