Third Party Funds Group - Sub project
Start date : 01.01.2013
End date : 31.12.2014
Vor dem Hintergrund zunehmender Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Fachkräften werden ausbildungsbereite Betriebe künftig vermehrt vor der Aufgabe stehen, sich für Jugendliche mit unterschiedlichen sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten und auch für solche mit diesbezüglichem Förderbedarf zu öffnen. Um die damit verbundenen Anforderungen bewältigen zu können, benötigt das Ausbildungspersonal spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten, die nicht ohne weiteres als vorhanden vorausgesetzt werden können: Die Betriebe betrachten sich nicht selbstverständlich als Lernorte im Rahmen der sprachlichen Integration, und spezielle Qualifizierungsangebote liegen für diesen Bereich noch nicht vor.
Es soll deshalb mit qualitativen Methoden untersucht werden, welche Erfahrungen, Haltungen und Befürchtungen bislang der Bereitschaft von Ausbilderinnen/Ausbildern bzw. Betrieben entgegenstehen, sich für die Förderung sprachlich-kommunikativer Fähigkeiten im Rahmen der betrieblichen Ausbildung zu qualifizieren, auf welche Weise diesen Hemmungen entgegen gewirkt bzw. das notwendige Interesse geweckt werden kann und in welchen Situationen sie Unterstützung benötigen. Parallel dazu wird in enger Zusammenarbeit ein Qualifizierungskonzept entwickelt. Dabei geht es nicht um einen „Deutschunterricht im Rahmen der Ausbildung“, sondern um die Befähigung des Ausbildungspersonals für eine sprachlernförderliche Art der Vermittlung beruflicher Handlungskompetenz in betrieblichen Alltagssituationen (gezieltes Schaffen von „Sprechanlässen“; Abbau von Sprechhemmungen bei Auszubildenden; lernförderlicher Umgang mit Fehlern u.a.). Zugleich sollen mit sprachlich-kommunikativen Defiziten oder Besonderheiten von Auszubildenden verbundene Phänomene in den Blick genommen werden (Umgang mit Mehrsprachigkeit; mit sprachlichen Schwierigkeiten einhergehende fachliche Probleme; Bewertung von Missverständnissen).
Ein solches zweigleisiges methodisches Vorgehen eröffnet die Möglichkeit, beide Prozesse – die Analyse von Rahmenbedingungen und Voraussetzungen einer Qualifizierung des Ausbildungspersonals und die Entwicklung eines geeigneten Konzeptes – eng miteinander zu verknüpfen: anwendungsbezogene Forschungs- und Entwicklungsarbeiten können sowohl inhaltlich eng aufeinander bezogen als auch in unmittelbarem zeitlichem Zusammenhang durchgeführt werden. Zum Transfer in die Praxis soll eine Handreichung für die Betriebe erstellt werden, die den praktischen Nutzen einer Ausbilderqualifizierung durch die beispielhafte Darstellung von Anwendungssituationen, den Inhalt sowie den zeitlich-organisatorischen und finanziellen Aufwand aufzeigt, der mit einer Qualifizierung verbunden ist.