Internally funded project
Acronym: Innovative Learning Environments
Start date : 01.10.2015
Website: https://www.spaed.phil.fau.de/forschung/forschungsschwerpunkte
Was ist ILE?
ILE steht für „Innovative Learning Environments“ und ist eine internationale Studie, die in Verantwortung des Center for Educational Research and Innovation (CERI) der OECD durchgeführt wird. Insbesondere hat das ILE-Projekt analysiert, wie junge Menschen heute lernen und unter welchen Bedingungen sie besser lernen können. In insgesamt drei Projektphasen wurde zwischen 2008 und 2015 eine konzeptionelle Zusammenarbeit, Analyse und Zusammenstellung von 125 Fallstudien innovativer Lernumgebungen weltweit sowie deren Weiterentwicklung realisiert. Die Studie will gewissermaßen als „Blaupause“ der „lernseitigen“ Weiterentwicklung der Bildungssysteme im OECD-Raum dienen – und zwar über alle Systemebenen hinweg. Um die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Studie in die Praxis zu transferieren, wurde das "ILE 7+3 - Framework" entwickelt, das anhand von sieben Lernprinzipen den Kern innovativer Lernumgebungen beschreibt, während drei Entwicklungsdimensionen die Richtung für eine dynamische Umsetzung des pädagogischen Kerns skizzieren.
Die 7 Lernprinzipien von ILE
1. Der/die Lernende und sein/ihr Lernen stehen im Mittelpunkt.
2. Lernen soll im Sozialgefüge und möglichst oft kooperativ geschehen.
3. Die Motivation der Schüler/innen und ihre Gefühle sind für das Lernen bedeutsam.
4. Die individuellen Unterschiede zwischen den Individuen sollen wahrgenommen werden, und über das unterschiedliche Vorwissen sollte man sich bewusst sein.
5. Jede/r Lernende benötigt anspruchsvolle Herausforderungen, ohne überfordert zu werden.
6. Formen der Leistungsmessung sollen gewählt werden, die auch wirklich die vorgegebenen Ziele überprüfen und formative Rückmeldungen beinhalten.
7. Ein Lernraum auch über die eigene Schule und deren Klassenzimmer hinaus soll gestaltet werden. Solch ein Lernraum soll Querbezüge ebenso wie Vernetzungen zwischen Unterrichtsfächern und Aktivitäten sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule ermöglichen.
(übersetzt aus Dumont et.al. 2010 S. 6-7; siehe auch OECD 2013, u.a. S. 154)
Diese Lernprinzipien werden zudem durch Erkenntnisse der internationalen empirischen Lehr-Lernforschung gestützt (Boekaerts, 1999; Hattie, 2009; Shavelson, 2003 u.a.)
3 Innovationsdimensionen von ILE
1. Das pädagogische Kerngeschehen evidenz-informiert und gemeinsam weiterentwickeln.
2. Durch starkes „Learning Leadership“ Entwicklungsdynamik ermöglichen.
3. Sich öffnen und in innovationsfördernden Partnerschaften engagieren.
Leitgedanke und Zielstellung
Das deutschsprachige ILE-Netzwerk, das sich 2015 gründete, greift die Anregungen und Ergebnisse der ILE-Studie auf und regt Innovation an, und zwar durch wissenschaftliche Analyse, intensiven Diskurs, Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit.
Deutschland
Dr. Kerstin Baumgart, Gudrun Keilbar
Thillm- Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien
Prof. Dr. Michaela Gläser-Zikuda, Melanie Stephan
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt empirische Unterrichtsforschung und Kompetenzstelle für Schulentwicklung und Evaluation
Simone Poss, Thomas Berliner
QUS-Qualitätsentwicklung in Unterricht und Schule, Regierungspräsidium Karlsruhe
Dr. Kathrin Uplegger
Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich Grundschulpädagogik
Margarete Schorr
Luxemburg
Olivier Lang
Ifen - Institute de Formation de l'Education Nationale
Österreich
Tanja Westfall-Greiter, Dr. Barbara Schratz, Andreas Schubert, Johanna Erika Schwarz, Helga Diendorfer, Maria Wobak, Christoph Hofbauer, Andrea Köstenbauer
ZLS- Bundeszentrum für lernende Schulen
Dr. Claudia Schmied
ehem. Ministerin für Unterricht, Kunst und Kultur
Prof. Dr. Michael Schratz, Dr. Evi Agostini, Dr. Markus Ammann, Mag. Livia Rössler
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung
Thomas Nárosy Bed, MBA, MAS
Selbständiger Bildungsinnovations-Berater, Wien
Schweiz
Prof. Dr. Ueli Hostettler
PH Bern, Schwerpunktprogramm Forschung und Entwicklung
Niels Anderegg
Pädagogische Hochschule Zürich, Bereich Management und Leadership