Soziale Disparitäten am Übergang in Sekundarstufe II und die Bedeutung der Distanz zur nächstgelegenen weiterführenden Schule

Fischer M, Zeichner C, Hoffmann J (2018)


Publication Language: German

Publication Type: Book chapter / Article in edited volumes

Publication year: 2018

Publisher: Waxmann

Edited Volumes: Bildungsentscheidungen und lokales Angebot. Die Bedeutung der Infrastruktur für Bildungsentscheidungen im Lebensverlauf.

City/Town: Münster/New York

Pages Range: 139-166

ISBN: 978‑3‑8309‑3931-3

Abstract

Bei Betrachtung von Bildungsentscheidungen steht in der Sozialforschung insbesondere die
Erklärung sozialer Ungleichheiten an den Übergängen von der Primar- in die Sekundarstufe
I sowie von der Sekundarstufe II in den tertiären Bildungssektor im Fokus. Während sich die
Forschungslage bezüglich des Übergangsgeschehens am Ende der Sekundarstufe I zwar deutlich
lückenhafter gestaltet, ist diese jedoch nicht minder wichtig für den weiteren Lebenslauf.
Denn auch zu diesem Zeitpunkt stehen Jugendliche vor der Entscheidung, wie sie ihren weiteren
Bildungsverlauf gestalten. Der Beitrag beschäftigt sich deshalb mit der Erklärung sozialer
Disparitäten bei der Bildungsentscheidung, nach Abschluss der Sekundarstufe I die Schullaufbahn
an einer weiterführenden Schule fortzusetzen oder in eine Berufsausbildung überzugehen.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Bedeutung der Entfernung zur nächstgelegenen
weiterführenden Schule. Auf Basis rationaler Handlungstheorien (Boudon, 1974; Breen
& Goldthorpe, 1997; Esser, 1999) wird postuliert, dass diese Determinante als Kostenfaktor
insbesondere von Schülerinnen und Schülern niedriger sozialer Herkunft im Entscheidungsprozess
berücksichtigt wird. Die Datengrundlage für das Forschungsvorhaben umfasst die Daten
der Bevölkerungsbefragungen des Projektes „BildungsLandschaft Oberfranken (BiLO)“.
Die Analysen beziehen sich auf eine Teilstichprobe von 246 Schülerinnen und Schülern, die im
Herbst 2015 zu Beginn ihres Abschlussschuljahres erstmals sowie im darauffolgenden Herbst
2016 im Nachgang ihres Übergangs interviewt wurden.
Während erste deskriptive Ergebnisse die Grundannahmen sozialer Disparitäten im Bildungserwerb
sowie regionaler Disparitäten im Zugang zu Bildungseinrichtungen stützen, belegen
multivariate Schätzungen darüber hinaus, dass räumliche Gelegenheitsstrukturen im
Zuge der Bildungsentscheidung insbesondere für Schülerinnen und Schüler niedriger sozialer
Herkunft relevant sind.

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How to cite

APA:

Fischer, M., Zeichner, C., & Hoffmann, J. (2018). Soziale Disparitäten am Übergang in Sekundarstufe II und die Bedeutung der Distanz zur nächstgelegenen weiterführenden Schule. In M. Sixt, M. Bayer, D. Müller (Hrg.), Bildungsentscheidungen und lokales Angebot. Die Bedeutung der Infrastruktur für Bildungsentscheidungen im Lebensverlauf. (S. 139-166). Münster/New York: Waxmann.

MLA:

Fischer, Melanie, Christina Zeichner, and Johannes Hoffmann. "Soziale Disparitäten am Übergang in Sekundarstufe II und die Bedeutung der Distanz zur nächstgelegenen weiterführenden Schule." Bildungsentscheidungen und lokales Angebot. Die Bedeutung der Infrastruktur für Bildungsentscheidungen im Lebensverlauf. Hrg. M. Sixt, M. Bayer, D. Müller, Münster/New York: Waxmann, 2018. 139-166.

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