Palliativ-Medizin-Technik


Description / Outline

Die klinisch-experimentelle Forschung der Palliativmedizinischen Abteilung:

Dieser Forschungsbereich wird von der Arbeitsgruppe PallMet abgebildet. PallMeT steht für Palliativ Medizin Technik. PallMeT erforscht innovative technische Ansätze zur grundlagenwissenschaftlichen Fragestellungen in der Palliativmedizin und zur Optimierung der Diagnostik und Behandlung von Patient:innen mit schwersten Erkrankungen.

Dabei fokussiert PallMeT hauptsächlich drei Aspekte: innovative Sensorik, Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Die medizintechnische Forschung von PallMeT wird von einer longitudinal aufgestellten ELSI- Forschung begleitet. Die sozialwissenschaftlichen Fragestellungen werden von Expert:innen der Palliativmedizinischen Abteilung adressiert.   

Ein Beispiel für unsere Forschung zu innovativer Sensorik ist die Nutzung von Radartechnologie zur Aufzeichnung von Biomarkern. PallMeT nutzt ein interferometrisches Verfahren, das berührungslos und belastungsfrei die Aufzeichnung von mikroskopischen Bewegungen der Körperoberfläche durch verschiedene Materialien hindurch (Bettdecke, Matratze, Bekleidung) in einigen Metern Entfernung ermöglicht. Unsere Bioradarinterferometrie wurde auf dem Boden der Sechs-Tor-Radartechnik entwickelt und nutzt das Prinzip der Überlagerung von Wellen (Interferometrie). Ein Maschinenlernenden Ansatz extrahieren Biomarker-spezifische Muster aus den Überlagerungen der vielen Körperbewegungen. So ist es uns gelungen, die Pulswelle und die Vibrationen, die durch Herztöne entstehen, an der Körperoberfläche von gesunden Proband:innen und Patientenproband:innen abzuleiten (LINK 1, siehe unten). Aktuell sind zehn der zwölf Betten der Palliativstation mit Bioradarsystemen ausgestattet und erlauben nach Aufklärung und Einwilligung der Betroffenen die berührungslose und belastungsfreie Erfassung von Herzschlag und Atmung. Weitere medizinisch relevante Parameter wie z.B. die Herzratenvariabilität können aus den Messdaten extrahiert werden (LINK 2, siehe unten). Weitere Informationen finden Sie in den Projektbeschreibungen zu GUARDIANguardiANS und BrainEpP.

PallMeT nimmt ebenfalls in einem Teilprojekt der Palliativmedizinischen Abteilung an dem DFG SFB EmpkinS teil (LINK 3, siehe unten).

Weitere Beispiele sind die Nutzung digitaler Technologie und künstlicher Intelligenz, um die Erfassung von Beschwerden, die Arbeitsabläufe auf Palliativstationen und die Prädiktion von Krankheitsverläufen zu erleichtern und zu unterstützen (LINK 4, siehe unten). Weitere Informationen finden Sie in den Projektbeschreibungen zu PALLADiUM und PalSens


Ansprechpartner:

Dr. med. Tobias Steigleder
tobias.steigleder@uk-erlangen.de


LINK 1

Nature Scientific Reports, 2018, Radar-Based Heart Sound Detection: https://www.nature.com/articles/s41598-018-29984-5

LINK 2

Nature Scientific Reports, 2021, Contactless analysis of heart rate variability during cold pressor test using radar interferometry and bidirectional LSTM networks: https://www.nature.com/articles/s41598-021-81101-1

LINK 3

EmpkinS: https://empkins.de/

LINK 4

Frontiers in Digital Health, 2021, Predicting Anxiety in Routine Palliative Care Using Bayesian-Inspired Association Rule Mining: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fdgth.2021.724049/full?&utm_source=Email_to_authors_&utm_medium=Email&utm_content=T1_11.5e1_author&utm_campaign=Email_publication&field=&journalName=Frontiers_in_Digital_Health&id=724049

Faculty/Institution