Wiesgickl S (2025)
Publication Type: Journal article, Original article
Publication year: 2025
Book Volume: 33
Pages Range: 25-49
Journal Issue: 1
URI: https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/zfr-2025-0010/html
Globale Religionsgeschichte hat sich bisher wenig mit Fragen der „Natur“ beschäftigt. In diesem Aufsatz wird anhand dreier theoretischer Positionen (Arturo Escobar, Jane Bennett, Kocku von Stuckrad) das Desiderat einer politischen Ökologie herausgearbeitet und nachgezeichnet, wie Ansätze des sogenannten Neuen Materialismus die Debatte um nicht-menschliche Akteure bereichern. Im Zentrum steht dabei der theoretische Ansatz des Gefüges (assemblage), der in der Geschichtswissenschaft und Kultur- und Sozialanthropologie vielfach rezipiert wird. Gefüge werden dabei im Anschluss an die Position von Anna Tsing als Ansammlung, Eintrittspunkt für Kontaminationen und Ausdruck von Mehrstimmigkeit verstanden. Eine solche Ergänzung diskurskritischer Studien kann dazu beitragen, ausgeschlossene Subjektpositionen sichtbar zu machen und (Selbst-)Positionierungen nicht-hegemonialer Akteur:innen zu berücksichtigen. Diese These wird an Archivmaterial indigener Gemeinschaften aus Nord-Ost-Indien exemplarisch erprobt. Das Gesprächsangebot des Aufsatzes lautet: Gerade eine kritische Interpretation globaler Verflechtungen kann durch die Erweiterung um nicht-menschliche Akteure ihren analytischen Rahmen erweitern und dazu beitragen, bisherige essenzialisierte Verständnisse des „Heiligen“ und einer imperialen Verknüpfung von indigenen Gemeinschaften mit der Natur aufzusprengen.
APA:
Wiesgickl, S. (2025). Globale Religionsgeschichte, Natur und nicht-menschliche Akteure. Zeitschrift für Religionswissenschaft. Zeitschrift für Religionswissenschaft, 33(1), 25-49.
MLA:
Wiesgickl, Simon. "Globale Religionsgeschichte, Natur und nicht-menschliche Akteure. Zeitschrift für Religionswissenschaft." Zeitschrift für Religionswissenschaft 33.1 (2025): 25-49.
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