Das Kleinwohnhaus als Mittel zur Konstruktion von Regionalität – die Entwicklung eines Bautypus vor dem Ersten Weltkrieg zwischen paternalistischer Wohlfahrt, reformerischer Absicht und nationaler Identitätssuche

Seelow AM (2024)


Publication Type: Book chapter / Article in edited volumes

Publication year: 2024

Publisher: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Edited Volumes: Das Regionale konstruieren. Formen und Funktio­nen von Heimatschutz­-, Reform­- und vernakulärer Architektur

Series: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, Sitzungsberichte, Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte

City/Town: Wien

Book Volume: 23

Pages Range: 93–145

ISBN: 978-3- 7001-9515-3

URI: https://epub.oeaw.ac.at/9515-3

DOI: 10.1553/978OEAW95153

Open Access Link: https://epub.oeaw.ac.at/9515-3

Abstract

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand im Zuge der Industria- lisierung der neue Bautypus des Kleinwohnhauses – ein Arbeiter- beziehungsweise Kleinbürgerwohnhaus, das als Typus konservative wie auch progressive Merkmale vereint. Seine Entwicklung wurde entweder aus paternalistischer Wohlfahrt, reformerischen Absichten oder politischen Intentionen forciert. Gleichzeitig wurden in seiner Architektur vernakuläre, ländliche oder historische Vorbilder aufgegriffen und die Motive Heimat, Tradition und Landleben beschworen, die auf die Konstruktion neuer regionaler oder nationaler kultureller Identitäten zielten. Allerdings war diese Formensprache selten das Ergebnis genuin vernakulärer oder regionaler Traditionen, viel öfter wurden Kleinwohnhäuser von namhaften Architekten als Typenentwürfe geplant.

Der folgende Beitrag stellt anhand einiger Beispiele die Entstehung und Entwicklung des Kleinwohnhauses als Bautypus dar und betrachtet im Querschnitt, welche Akteur*innen beziehungsweise Einflüsse dazu beitrugen und welche Bilder oder Motive evoziert beziehungsweise welche Vorstellungen von Regionalität beziehungsweise regionaler oder nationaler Identität konstruiert wurden. Die Untersuchung geht von der These aus, dass den verschiedenen Ausprägungen des Kleinwohnhauses – trotz oftmals vergleichbarer Formensprache – unterschiedliche Motive und Absichten zugrunde lagen und Facetten des Vernakulären, Ländlichen oder Historischen auf verschiedene Art und Weise zur Konstruktion von regionalen oder nationalen Identitäten eingesetzt wurden.

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How to cite

APA:

Seelow, A.M. (2024). Das Kleinwohnhaus als Mittel zur Konstruktion von Regionalität – die Entwicklung eines Bautypus vor dem Ersten Weltkrieg zwischen paternalistischer Wohlfahrt, reformerischer Absicht und nationaler Identitätssuche. In Kurdiovsky, Richard; Seelow, Atli Magnus; Sukrow, Oliver (Eds.), Das Regionale konstruieren. Formen und Funktio­nen von Heimatschutz­-, Reform­- und vernakulärer Architektur. (pp. 93–145). Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

MLA:

Seelow, Atli Magnus. "Das Kleinwohnhaus als Mittel zur Konstruktion von Regionalität – die Entwicklung eines Bautypus vor dem Ersten Weltkrieg zwischen paternalistischer Wohlfahrt, reformerischer Absicht und nationaler Identitätssuche." Das Regionale konstruieren. Formen und Funktio­nen von Heimatschutz­-, Reform­- und vernakulärer Architektur. Ed. Kurdiovsky, Richard; Seelow, Atli Magnus; Sukrow, Oliver, Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2024. 93–145.

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