Sygusch R, Liebl S (2024)
Publication Type: Journal article
Publication year: 2024
Book Volume: 5
Pages Range: 89-91
DOI: 10.1007/s43594-024-00126-2
„Jegliche sportliche Leistung ist von einer ganzen Person zu erbringen und zu verantworten.“ Diese Prämisse der Pädagogik des Leistungssports (Prohl und Lange 2004, S. 7) ist Ausgangspunkt des sportpädagogischen Leitbildes von handlungs- und leistungsfähigen Sportler*innen. Danach bedarf es neben guter Technik und Taktik, Kondition und Koordination auch sogenannter psychosozialer Ressourcen (unter anderem Motivation, Selbstbewusstsein, Emotionsregulation oder Kooperationsfähigkeit), um dauerhaft mit Freude und Erfolg (Leistungs‑)Sport zu betreiben.
Die Grundidee handlungs- und leistungsfähiger Sportler*innen greift das vor über 40 Jahren entwickelte Leitbild von mündigen Athleten (Lenk 1979) auf. Danach zeigt sich Mündigkeit beispielsweise, indem Sportler*innen ihr Handeln (unter anderem Ziele, Trainingspläne) mitverantworten und selbstbestimmt Entscheidungen treffen. Nach Lenk entwickeln sich mündige Athlet*innen in einem demokratischen Training, das Eigeninitiative und Selbstständigkeit stützt und darauf vorbereitet, mit Wettkampfanforderungen „allein fertig zu werden“ (S. 497).
Dieses Leitbild ist anschlussfähig an aktuelle sportpädagogische Diskurse, beispielsweise zur Handlungsfähigkeit im Sport. Handlungsfähige Sportler*innen sind in der Lage, „sportbezogene Handlungsformen qualifiziert auszuüben … und dabei sein [ihr] Ausüben … auf der Basis reflexiv erworbener Handlungsorientierungen selbstbestimmt und verantwortlich [zu] regulieren“ (Gogoll 2013, S. 13). Eine Nähe zeigt sich auch zu bildungstheoretischen Auslegungen, beispielsweise zur kategorialen Bildung als eng verwobenen Prozess zwischen Individuum und Sache (Gaum et al. 2022) oder zur ästhetischen Bildung, mit der Prohl (2004) das oben genannte Leitbild als „mündige Ästheten“ auslegt. Eine aktualisierte Auslegung des bereits älteren Leitbildes von mündigen Athlet*innen im Rahmen heutiger sportpädagogischer Diskurse steht bislang aus.
Ein erster Schritt ist der im Folgenden skizzierte Ansatz zur „Pädagogisch-psychologischen Coaching- und Trainingsqualität“ (PaCT). PaCT umfasst konkrete Ziele und methodische Prinzipien, um junge Sportler*innen auf ihrer Entwicklung zu handlungs- und leistungsfähigen Sportler*innen systematisch zu begleiten.
APA:
Sygusch, R., & Liebl, S. (2024). Handlungs- und Leistungsfähigkeit im Kinder- und Jugendsport. Forum Kinder- und Jugendsport, 5, 89-91. https://doi.org/10.1007/s43594-024-00126-2
MLA:
Sygusch, Ralf, and Sebastian Liebl. "Handlungs- und Leistungsfähigkeit im Kinder- und Jugendsport." Forum Kinder- und Jugendsport 5 (2024): 89-91.
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