Kropac E, Mölg T, Teichert S (2021)
Publication Language: German
Publication Type: Conference contribution, Abstract of lecture
Publication year: 2021
Pages Range: 18
Conference Proceedings Title: Tagungsband zur 39. Sitzung des Arbeitskreises Klima
Globale Klimamodelle (General Circulation Models; GCMs) sind das aktuell wichtigste
Instrument der Klimawissenschaft, um Aussagen und Projektionen über das Klima der Zukunft
zu treffen. Sie liefern zudem Daten-Input für regionale Atmosphärenmodelle, mithilfe derer der
sog. „Klima-Impakt“ großräumiger Klimaänderungen auf regionaler und lokaler Ebene
berechnet werden kann. Um möglichst akkurate Projektionen und Inputdaten zu
gewährleisten, müssen GCMs bestmöglich mit Klimaaufzeichnungen der Vergangenheit
evaluiert werden, wobei der Fokus auf der sog. "historischen Periode" von 1850 bis zur
Gegenwart liegt. Die Evaluierung ist für den Zeitraum vor 1950, und insbesondere für die
Südliche Hemisphäre, aufgrund der stark eingeschränkten Verfügbarkeit und Qualität von
Beobachtungsdaten jedoch schwierig. Im Rahmen des im Februar 2021 angelaufenen
Projekts „NZ-PROXY“ werden krustenbildende coralline Rotalgen (KCA) als Klimaindikatoren
eingesetzt, um – analog zu dendrochronologischen Rekonstruktionen der terrestrischen
Lufttemperatur – die Beobachtungszeitreihe der Meeresoberflächentemperatur (SST) in
Neuseeland bis 1850 zu verlängern. KCA zeichnen sich im Vergleich zu anderen marinen
Klima-Indikatoren u.a. durch ihre weltweite Verbreitung, zeitlich hochaufgelöste Information
und relativ leichte Zugänglichkeit aus. Der mithilfe der KCA neu gewonnene, historische SSTDatensatz soll für die Evaluierung von GCMs in der Neuseelandregion verwendet werden und
somit die Auswahl geeigneter GCM-Inputdatensätze für regionale Atmosphärenmodelle und
die Verbesserung regionaler Klimamodellierung ermöglichen. Aufgrund seiner einzigartigen
geographischen Lage ist Neuseeland von ozeanischer und atmosphärischer Klimavariabilität
gleichermaßen beeinflusst; Variationen der SST schlagen sich dort auf einer Vielzahl von
räumlichen und zeitlichen Skalen nieder und sind bis hin zu Temperaturanomalien und
Gletschermassenbilanzänderungen im Hochgebirge der Südlichen Alpen statistisch
detektierbar. Eine korrekte Simulation der SST durch GCMs ist daher essentiell und kann im
Rahmen der regionalen Modellierung dazu beitragen, die physikalischen Mechanismen zu
entschlüsseln, die großräumige SST-Signale in lokale Klimaanomalien umwandeln. Im Vortrag
werden der Forschungsansatz sowie erste Ergebnisse aus Laboranalysen und Modellierungen
vorgestellt.
APA:
Kropac, E., Mölg, T., & Teichert, S. (2021). Das Potenzial coralliner Rotalgen als SST-Proxy und für die Evaluierung globaler Klimamodelle: eine Fallstudie in Neuseeland. Paper presentation at 39. Jahrestagung des AK Klima, Passau, DE.
MLA:
Kropac, Elena, Thomas Mölg, and Sebastian Teichert. "Das Potenzial coralliner Rotalgen als SST-Proxy und für die Evaluierung globaler Klimamodelle: eine Fallstudie in Neuseeland." Präsentiert bei 39. Jahrestagung des AK Klima, Passau Hrg. Arbeitskreis Klima, 2021.
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