Henselmann K, Grümmer J, Seebeck A (2021)
Publication Language: English
Publication Type: Other publication type, Forschungsbericht
Publication year: 2021
URI: http://hdl.handle.net/10419/248286
Open Access Link: http://hdl.handle.net/10419/248286
Im Rahmen des Steuerverfahrens muss die Finanzverwaltung sowohl Unternehmen für die Betriebsprüfung auswählen als auch innerhalb der Unternehmen steuerliche Risikoschwerpunktbereiche identifizieren. Traditionell stützt die Verwaltung sich dabei auf Veranlagungsdaten, Kennzahlenvergleiche mit anderen Unternehmen sowie ggf. auf E-Bilanz-Daten. Anhaltspunkte können auch die Meldepflichten des sog. Country-by-Country-Reporting und die Meldepflichten für Steuergestaltungen (EU-Amtshilferichtlinie) bieten.
Meist handelt es sich bei Angaben des Steuerpflichtigen jedoch um (zunächst) ungeprüfte Daten, deren Vollständigkeit und Richtigkeit gerade bei „aggressiven“ Steuerpflichtigen nicht pauschal unterstellt werden kann. Sinnvoll erscheint somit auch die ergänzende Verwendung anderer Datenquellen, sog. „Alternative Data“. Die Verfügbarkeit alternativer Datenquellen im Internet steigt stetig an. Als Alternative Daten können hier solche Daten bezeichnet werden, die nicht im Zuge des Besteuerungsverfahrens von Steuerpflichtigen erklärt oder durch deren Verarbeitung innerhalb der Finanzverwaltung geschaffen wurden.
Der vorliegende Forschungsbericht geht im Grundlagenteil zunächst der Frage nach, welche Ansätze zur Planung der Betriebsprüfung national und international bereits üblich sind. Anschließend werden verschiedene nationale und internationale Entwicklungen vorgestellt.
Auf dieser Basis wird in den folgenden Abschnitten abgeleitet, wie eine Erschließung alternativer Daten die Finanzverwaltung auf Unstimmigkeiten zur Steuerdeklaration oder besondere Risikoquellen hinweisen könnte.
Die Bestandsaufnahme Alternativer Daten ist eine notwendige Grundlage. Alternative Daten haben verschiedene Eigenschaften, die ihre Nutzung erleichtern oder erschweren können. Es wird eine umfassende Auswahl von Alternative Data identifiziert, analysiert und beurteilt, um aufzuzeigen, welche dieser Daten bei der Unternehmensauswahl bzw. Schwerpunktsetzung im Zuge der Betriebsprüfung dienlich sein können.
Abschließend wird im Hauptteil prototypisch gezeigt, wie konkrete Datenabfragen für ausgewählte Fragestellungen im Kontext der Betriebsprüfung aussehen könnten. Dazu erfolgt zunächst ein Vergleich von unterschiedlichen Konzepten der Datenspeicherung, -verknüpfung und -abfrage. Auf dieser Basis werden Umsetzungsbeispiele vorgestellt.
Gefördert aus den Mitteln der Stiftung Prof. Dr. oec. Westerfelhaus
zur Interdisziplinären Forschung auf den Gebieten des Steuerrechts und der Wirtschaftswissenschaften
APA:
Henselmann, K., Grümmer, J., & Seebeck, A. (2021). Zielführende Betriebsprüfungen durch Nutzung von „Alternative Data“?
MLA:
Henselmann, Klaus, Julian Grümmer, and Andreas Seebeck. Zielführende Betriebsprüfungen durch Nutzung von „Alternative Data“? 2021.
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