Geiselhart K (2021)
Publication Language: German
Publication Type: Book chapter / Article in edited volumes
Publication year: 2021
Publisher: transcript
Edited Volumes: Die Verantwortung der Geographie. Orientierung für eine reflexive Forschung
City/Town: Bielefeld
Pages Range: 113-130
ISBN: 978-3-8376-5665-7
Kritik als pure Opposition gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse ist nicht automatisch emanzipatorisch. Wird abstrakte Gesellschaftskritik auf konkrete soziale Kontexte übertragen, dann ist nicht Dogmatismus sondern „Augenmaß“ gefragt, wie das Max Weber für berufsmäßig politische Tätigkeiten fordert. Im lokalen Kontext begegnen sich keine reinen soziologischen Identitäts-, Gruppen- oder Klassenkategorien sondern individuelle Persönlichkeiten, die jeweils einen eigenständigen Willen zur Verantwortung ausgebildet haben. Dieser ist den Akteuren weitgehend habitualsiert, wird weniger intellektuell reflektiert und ist somit kaum explizit bewusst. Im lokalisierten Kontext gilt es demnach, den Beteiligten die jeweils individuellen Werthaltungen gegenseitig mittels Mediation transparent zu machen. Die kritische Verantwortung liegt dabei darin, die sozialen Asymmetrien in den Beziehungen der Beteiligten aufzuzeigen, sowie auf ökologisch und ökonomisch nachhaltige Prozessgestaltung hinzuweisen. Kritik als Mediation ist eine lokalisierte Kritik und damit eine spezifisch geographische Kritik.
APA:
Geiselhart, K. (2021). Kritische Geographie als Beruf(ung). Kritik als Mediation und der Wille zur Verantwortung. In Mirka Dickel; Hans Jürgen Böhmer (Hrg.), Die Verantwortung der Geographie. Orientierung für eine reflexive Forschung. (S. 113-130). Bielefeld: transcript.
MLA:
Geiselhart, Klaus. "Kritische Geographie als Beruf(ung). Kritik als Mediation und der Wille zur Verantwortung." Die Verantwortung der Geographie. Orientierung für eine reflexive Forschung. Hrg. Mirka Dickel; Hans Jürgen Böhmer, Bielefeld: transcript, 2021. 113-130.
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