Die Mensch-Tier-Beziehung in der tierärztlichen Praxis. Empirische Studie am Beispiel von Vogelpatienten

Burmeister AK, Drasch K, Prechsl S, Rinder M, Peschel A, Korbel R, Saam NJ (2019)


Publication Language: German

Publication Type: Book chapter / Article in edited volumes

Publication year: 2019

Edited Volumes: Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen.

Series: Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018

Open Access Link: http://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2018/article/view/1038

Abstract

Welche Relevanz hat die Beziehung des Besitzers zu seinem Tier für die Tätigkeit einer tierärztlichen Praxis? Es kann von einem Interaktionsdreieck gesprochen werden, in dem sich Besitzer, Tier und Tierarzt/Tierärztin gegenseitig beeinflussen (Taubert 2015). Diverse Studien konnten einen Zusammenhang zwischen dem Einfluss des Menschen auf das Wohlbefinden des Tieres und der Mensch-Tier-Beziehung zeigen (Bergler et al. 2011; Klaphake und Smith 2002; Kurdek 2008; Lue et al. 2008; Patronek et al. 1996).

Für die vorliegende Studie wurde die Mensch-Tier-Beziehung aus der Perspektive der tierärztlichen Untersuchung und Behandlung von Heimtieren in den Blick genommen. Mittels der Dimensionen: „Serie von Interaktionen“, „personale Entität, Du-Evidenz“, „Gegenseitigkeit“, „Emotionales Band“ und „Empathie“ wurden drei Konzepte der Mensch-Tier-Beziehung vorgeschlagen (unpersönliche, persönliche sowie enge persönliche Mensch-Tier-Beziehung). In einem interdisziplinären Ansatz zwischen Tiermedizin und Soziologie wurde eine psychometrische Skala („Owner-Bird-Relationship-Scale“) als Instrument zur Erfassung der Mensch-Vogel-Beziehung entwickelt und getestet. Dieses Messinstrument wurde in einem standardisierten Online-Fragebogen an Vogelhalter in Deutschland verbreitet. Die Auswertung der Befragung von 1458 Vogelhaltern erfolgte mittels multivariater Analyseverfahren.

Die Beziehung zwischen Vogelhaltern und ihren Vögeln ließ sich im Rahmen von Faktorenanalysen mittels vier Beziehungsdimensionen beschreiben und war spezifisch für die jeweilige Besitzer-Vogel-Konstellation. Anhand der Ausprägungen der Beziehungsdimensionen konnten mit Hilfe clusteranalytischer Verfahren fünf verschiedene Typen von Vogelhaltern identifiziert werden. Es konnte mittels multivariater linearer und logistischer Regressionsverfahren gezeigt werden, dass die Beziehung des Halters zu seinem Vogel Einfluss auf das Verhalten des Besitzers in der tierärztlichen Untersuchung und Behandlung hat. Es bestand ein Zusammenhang zwischen der Mensch-Vogel-Beziehung und jeweils der Bereitschaft hohe Tierarztkosten zu tragen, dem Informationsverhalten des Halters, dem Verhalten im Erkrankungsfall sowie der Bedeutung der Spezialisierung eines Tierarztes für den Vogelhalter.

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APA:

Burmeister, A.-K., Drasch, K., Prechsl, S., Rinder, M., Peschel, A., Korbel, R., & Saam, N.J. (2019). Die Mensch-Tier-Beziehung in der tierärztlichen Praxis. Empirische Studie am Beispiel von Vogelpatienten. In Nicole Burzan (Hrg.), Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen..

MLA:

Burmeister, Anne-Kathrin, et al. "Die Mensch-Tier-Beziehung in der tierärztlichen Praxis. Empirische Studie am Beispiel von Vogelpatienten." Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Hrg. Nicole Burzan, 2019.

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