Winter Y, Schöffski O, Dodel R, Back T (2008)
Publication Type: Journal article
Publication year: 2008
Book Volume: 79
Pages Range: 918-926
Journal Issue: 8
DOI: 10.1007/s00115-008-2505-3
Der Schlaganfall verursacht nicht nur hohe Akutbehandlungskosten, sondern auch erhebliche Langzeitkosten durch bleibende Behinderung, Arbeitsausfall und Folgeerkrankungen, die bislang nur wenig untersucht wurden.
An einer krankenhausbasierten Kohorte von 151 Patienten mit Schlaganfall oder transitorisch ischämischen Attacken (TIA) wurden am Ende des 4. Jahres nach Erkrankungsbeginn eine Nachuntersuchung und Befragung durchgeführt. Die Kostenberechnung erfolgte mithilfe eines Bottom-up-Ansatzes. Unterschieden wurden direkte medizinische und nichtmedizinische Kosten, indirekte Kosten sowie Eigenleistungen.
Die schlaganfallunabhängigen Kosten (4610±9310 Euro/Person, Mittelwert ± Standardabweichung) wurden von den übrigen Gesamtkosten getrennt. Die schlaganfallassoziierten Gesamtkosten betrugen im 4. Jahr nach Schlaganfall/TIA 7670±10250 Euro pro Patient. Davon waren den direkten Kosten 56% (4320±5740 Euro), den indirekten Kosten 31% (2350±2710 Euro) und den Eigenleistungen 13% (1000±4100 Euro) zuzuordnen. Die in Deutschland entstehenden Langzeitkrankheitskosten werden auf ca. 3 Mrd. Euro pro Jahr geschätzt.
Die beträchtlichen Langzeitbehandlungskosten im 4. Jahr nach Schlaganfall/TIA werden zum größten Teil durch direkte Krankheitskosten hervorgerufen und stellen eine ökonomische Herausforderung für unser Gesundheitswesen dar. Die Patienten sind in erheblichem Maße an den Kosten durch Eigenleistungen beteiligt.
APA:
Winter, Y., Schöffski, O., Dodel, R., & Back, T. (2008). Langzeitkrankheitskosten 4 Jahre nach Schlaganfall oder TIA in Deutschland. Der Nervenarzt, 79(8), 918-926. https://doi.org/10.1007/s00115-008-2505-3
MLA:
Winter, Yaroslav, et al. "Langzeitkrankheitskosten 4 Jahre nach Schlaganfall oder TIA in Deutschland." Der Nervenarzt 79.8 (2008): 918-926.
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