Jacke CO, Frech J, Eikmann T, Schöffski O, Klose H, Sohn S (2012)
Publication Language: German
Publication Type: Journal article, Original article
Publication year: 2012
Publisher: Georg Thieme Verlag
Book Volume: 17
Pages Range: 239 - 245
Journal Issue: 5
URI: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0032-1312905.pdf
Open Access Link: https://www.thieme-connect.de/ejournals/pdf/gesqm/doi/10.1055/s-0032-1312905.pdf
Einleitung
Mit der in 10/2003 in Kraft getretenen Ärztlichen Approbationsordnung (ÄAppO) für Humanmediziner ist unter anderem ein Querschnittsfach 3 namens „Gesundheitsökonomie, Gesundheitssystem, öffentliche Gesundheitspflege“ eingeführt worden. Das Fach beabsichtigt, grundlegendes Wissen über die Rahmenbedingungen des deutschen Gesundheitswesens zu vermitteln. Unterschiedliche Institute übernehmen dabei den Lehrauftrag. Ziel der Studie ist eine empirische Analyse des Lehr- und Lernerfolgs an 2 mittelhessischen Universitäten.
Methodik
Es liegt ein Vorher-Nachher-Design vor, welches zu Beginn (T0) und am Ende (T1) des Sommersemesters 2008 die Medizinstudenten des 9.–10. Semesters aus den Universitäten Marburg (MR) und Gießen (GI) einschloss. Die Auswahlgesamtheiten betrugen n = 180 in Marburg und n = 148 in Gießen. Der Erlanger Lehr- und Studenten-Monitor zur Gesundheitsökonomie (ELSMoG) erfasste mit 45 Items den Wissensstand zu Arzneimitteln, ambulanter und stationärer Versorgung sowie zur privaten und gesetzlichen Krankenversicherung. Item- und Indexanalysen für gepoolte und universitätsspezifische Auswertungen wurden durchgeführt.
Ergebnisse
Zu den Zeitpunkten T0 und T1 betrugen die Ausschöpfungsquoten 67 % (n = 223) und 87 % (n = 286). Wissenszuwächse können nachgewiesen werden. Wissenslücken im Bereich der privaten Krankenversicherung sowie der ambulanten Versorgung sind auffällig, universitätsspezifische Unterschiede sind nachgewiesen. Ein hoher Anteil von durchschnittlich 23 % der Befragten zieht es vor, auf einzelne Items nicht zu antworten.
Diskussion
Die Studie erreicht hohe Ausschöpfungsquoten und dürfte als repräsentativ für die Medizinstudenten der Universitäten Marburg und Gießen einzustufen sein. Es können erhebliche Wissenszuwächse zum Gesundheitswesen mit der Lehre des Faches Q3 zum Ende des 9.–10. Semesters nachgewiesen werden. Ursache-Wirkungsbeziehungen für den Lern- und Lehrerfolg können jedoch nicht hergestellt werden, zudem bedarf es einer Aktualisierung des Messinstruments für zukünftige Untersuchungen. Die sehr heterogenen Forschungsschwerpunkte der koordinierenden Institute dürften für die variabel ausfallenden Wissenstiefe und -breite verantwortlich sein. Das ist akzeptabel, solange ein Mindestmaß aus dem sehr umfangreichen Gegenstands- und Lernzielkatalog der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) aus dem Jahr 2002 erfüllt bleibt.
APA:
Jacke, C.O., Frech, J., Eikmann, T., Schöffski, O., Klose, H., & Sohn, S. (2012). Was Medizinstudenten vom Gesundheitswesen wissen. Gesundheitsökonomie und Qualitätsmanagement, 17(5), 239 - 245. https://doi.org/10.1055/s-0032-1312905
MLA:
Jacke, Christian Olaf, et al. "Was Medizinstudenten vom Gesundheitswesen wissen." Gesundheitsökonomie und Qualitätsmanagement 17.5 (2012): 239 - 245.
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