Palliativmedizin als Diskurs - interdisziplinär (PalaDin) (PalaDin)

Third party funded individual grant


Acronym: PalaDin

Start date : 15.05.2019

End date : 14.05.2020

Website: https://www.palliativmedizin.uk-erlangen.de/forschung/forschungsschwerpunkte/


Project details

Short description

Problemstellung
Die Palliativmedizin als wissenschaftliche Disziplin verfügt über ein in der Medizin einzigartiges Profil von Leitgedanken, Zielen und Werthaltungen. Menschenbild und palliative Ethik zeigen sich im internen Sprachgebrauch, in der fachlichen Kom­munikation und in der Öffentlichkeitsarbeit gleichermaßen. In der öffentlichen Kommunikation versucht Palliativmedizin ihr Selbstverständnis, ihre Ziele und Anliegen nach außen zu tragen, um der Bevölkerung ein adäquates Verständnis palliativer Tätigkeit zu vermitteln. Die von der Palliativmedizin implementierten Wahrnehmungsmuster und Leitkonzepte konkurrieren jedoch immer wieder mit der Darstellung der Disziplin in den Medien. Die Verhandlung der Deutungshoheit in diesem Spannungsfeld erfolgt maßgeblich in Presseberichterstattung und Printmedien.

Forschungsfragen

Methode
In einem ersten Schritt wurde eine linguistische Diskursanalyse unter Anwendung korpuslinguistischer Techniken durchgeführt, um wiederkehrende sprachliche Muster im Diskurs zu identifizieren. Mit einem statistischen Verfahren wurden zunächst Schlüsselwörter in Fachtexten bestimmt, die Aufgaben, Ziele und Werthaltungen der Palliativmedizin bezeichnen. Auf dieser Basis wurden entsprechende Textstellen qualitativ überprüft. Die Analyse der Wortschatzentwicklung in der Palliativmedizin, die auf Basis von Aufsätzen der Zeitschrift für Palliativmedizin (2000–2018) durchgeführt wurde, wurde bereits in der Zeitschrift für Palliativmedizin veröffentlicht (1).

Auf der Basis der diskurslinguistischen Ergebnisse werden palliativmedizinisch tätige Personen zu ihrer Sicht auf Aufgaben, Ziele und Werthaltungen der Palliativmedizin befragt. Diese Sichtweisen werden dann mit den Ergebnissen aus den Fachtexten abgeglichen.

Eine Befragung von Bürgern und Bürgerinnen mit und ohne Bezug zur Palliativmedizin ist geplant, um zu ermitteln, wie Palliativmedizin in der Bevölkerung wahrgenommen wird. Dies beinhaltet Befragungen nach Art einer Meinungsumfrage in den Fußgängerzonen von fünf Städten (Berlin, Erlangen, Nürnberg, Freiburg, Köln), sowie eine anonyme Online-Umfrage, die mittel Schneeballsystem in sozialen Netzwerken lanciert wird.

Die Ergebnisse der Befragung der in der Palliativmedizin Tätigen werden den Ergebnissen aus der Befragung der Öffentlichkeit gegenübergestellt.

Aus diesem Vergleich können Handlungsmöglichkeiten abgeleitet werden, wie die Vermittlung ethischer Leitkonzepte und zentrale Inhalte der Palliativmedizin in der Öffentlichkeit optimiert werden können. Als konkretes Ergebnis soll ein Kommunikationsleitfaden für die öffentliche Kommunikation palliativmedizinischer Institutionen erstellt werden.

Involved:

Contributing FAU Organisations:

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