Internally funded project
Start date : 01.04.2010
End date : 31.03.2011
Website: https://www.geodidaktik.phil.fau.de/forschung/
Exkursionen sind bei Schüler_innen eine der beliebtesten Arbeitsweisen des Geographieunterrichts. Für Lehrer_innen sind die Anwendung von geographischen Arbeitsweisen und das selbsttätige Arbeiten der Schüler_innen bedeutende Gründe, Exkursionen durchzuführen. Bisher ist jedoch nur wenig über das Interesse von Schüler_inen an Arbeitsweisen, die auf geographischen Exkursionen Anwendung finden können, bekannt. Dabei führt die Berücksichtigung des Schülerinteresses im Unterricht zu größerem Lernerfolg und beeinflusst die Unterrichtsqualität positiv. Daher wurden in diesem Forschungsprojekt auf übergeordneter Ebene die Interessen von Schüler_innen an geographischen Arbeitsweisen auf Exkursionen erhoben. Zudem wurde mit konkretem Bezug für das sehr häufig frequentierte Exkursionsziel Berlin erforscht, welche Berliner Orte, Stadtteile sowie berlinbezogenen Themen im Interesse der Schüler_innen hoch angesiedelt sind und welche eher nicht. Den theoretischen Rahmen bildete die Pädagogische Interessentheorie, als Messinstrument diente ein standardisierter, itembasierter Fragebogen, der nach einem 2-Phasen-Pretesting an 15 Gymnasien (9. und 12. Jahrgangsstufe) und Hauptschulen (9. Jahrgangsstufe) in Nordrhein-Westfalen zum Einsatz kam (N = 610). Die Auswertung erfolgte mittels Verfahren der deskriptiven Statistik sowie varianzanalytischen Verfahren. Die Ergebnisse zeigen bezogen auf die Berliner Orte, dass Wahrzeichen der Stadt bzw. Landmarken oft sehr weit oben im Schüler_inneninteresse rangieren, wie z. B. das Brandenburger Tor. Bezüglich der Stadtteile ist das Interesse am Stadtteil Mitte mit seiner heterogenen Struktur, seiner Repräsentativität und politischen Steuerungs- und Freizeitfunktion etc. am stärksten ausgeprägt, mit etwas Abstand gefolgt vom Kreativ- und Migrationsquartier Kreuzberg. Hinsichtlich berlinbezogenen Themen lässt sich feststellen, dass das größte Interesse an Themen besteht, die die Geschichte Berlins betreffen, sowie an Themen, die sich auf den Lebensalltag, insbesondere den der Jugendlichen, beziehen. In Bezug auf Arbeitsweisen, die auf geographischen Exkursionen Anwendung finden können, lässt sich konstatieren, dass Schüler_innen das größte Interesse an Arbeitsweisen aufweisen, die mit Orientierung mit Hilfsmitteln im Realraum in Verbindung stehen.