Psychosoziale Merkmale von Jugendlichen, die wegen einer Alkoholintoxikation im Krankenhaus behandelt wurden

Wartberg L, Diestelkamp S, Arnaud N, Thomasius R (2016)


Publication Language: German

Publication Type: Journal article, Original article

Publication year: 2016

Journal

Book Volume: 65

Pages Range: 516-533

Abstract

Jedes Jahr wird eine substanzielle Anzahl von Jugendlichen in Deutschland wegen einer aku-ten Alkoholintoxikation in der Notaufnahme behandelt. Es liegen allerdings nur wenige Stu-dien vor, die betroffene Jugendliche näher hinsichtlich psychosozialer, suchtpsychiatrischer und psychopathologischer Aspekte beschreiben. In der vorliegenden Studie wurden 316 Jugendliche im Krankenhaus mit standardisierten Fragebögen zu einem problematischen Gebrauch von Alkohol und illegalen Drogen, ihren Alkoholkonsummustern, alkoholbezoge-nen Problemen und ihrer psychischen Befindlichkeit befragt. Neben einer Beschreibung der Gesamtstichprobe erfolgt zusätzlich eine Teilung in zwei Gruppen nach dem Ergebnis in ei-nem etablierten Screening-Instrument für problematischen Alkoholkonsum (CRAFFT-d). Zum Vergleich beider Gruppen wurden t-Tests für unabhängige Stichproben, Chi-Quadrat-Tests und logistische Regressionen berechnet. Die Jugendlichen mit einem positiven Scree-ning-Befund berichteten im Vergleich zu Personen mit einem negativen Screening-Ergebnis statistisch signifikant mehr Binge-Drinking-Episoden in den letzten 30 Tagen, eine höhere Anzahl an Standard-Drinks pro Konsumgelegenheit, mehr alkoholbezogene Probleme, häufiger einen problematischen Konsum illegaler Drogen sowie eine stärkere psychische Belastung in den Bereichen Aggressiv-dissoziales Verhalten, Ärgerkontrollprobleme und Selbstwertprobleme. Aggressiv-dissoziales Verhalten erwies sich als wichtigster Faktor für die Zugehörigkeit zur Gruppe mit positivem Screening-Befund. Der Einsatz des Screening-Instruments zu problematischem Alkoholkonsum (CRAFFT-d) scheint im Notfallsetting ein vielversprechender Ansatz zur Identifikation von Jugendlichen mit einer allgemein höheren psychosozialen Belastung zu sein.


Read More: http://www.vr-elibrary.de/doi/abs/10.13109/prkk.2016.65.7.516#.WWJHv1HfPIU
Jedes Jahr wird eine substanzielle Anzahl von Jugendlichen in Deutschland wegen einer aku-ten Alkoholintoxikation in der Notaufnahme behandelt. Es liegen allerdings nur wenige Stu-dien vor, die betroffene Jugendliche näher hinsichtlich psychosozialer, suchtpsychiatrischer und psychopathologischer Aspekte beschreiben. In der vorliegenden Studie wurden 316 Jugendliche im Krankenhaus mit standardisierten Fragebögen zu einem problematischen Gebrauch von Alkohol und illegalen Drogen, ihren Alkoholkonsummustern, alkoholbezoge-nen Problemen und ihrer psychischen Befindlichkeit befragt. Neben einer Beschreibung der Gesamtstichprobe erfolgt zusätzlich eine Teilung in zwei Gruppen nach dem Ergebnis in ei-nem etablierten Screening-Instrument für problematischen Alkoholkonsum (CRAFFT-d). Zum Vergleich beider Gruppen wurden t-Tests für unabhängige Stichproben, Chi-Quadrat-Tests und logistische Regressionen berechnet. Die Jugendlichen mit einem positiven Scree-ning-Befund berichteten im Vergleich zu Personen mit einem negativen Screening-Ergebnis statistisch signifikant mehr Binge-Drinking-Episoden in den letzten 30 Tagen, eine höhere Anzahl an Standard-Drinks pro Konsumgelegenheit, mehr alkoholbezogene Probleme, häufiger einen problematischen Konsum illegaler Drogen sowie eine stärkere psychische Belastung in den Bereichen Aggressiv-dissoziales Verhalten, Ärgerkontrollprobleme und Selbstwertprobleme. Aggressiv-dissoziales Verhalten erwies sich als wichtigster Faktor für die Zugehörigkeit zur Gruppe mit positivem Screening-Befund. Der Einsatz des Screening-Instruments zu problematischem Alkoholkonsum (CRAFFT-d) scheint im Notfallsetting ein vielversprechender Ansatz zur Identifikation von Jugendlichen mit einer allgemein höheren psychosozialen Belastung zu sein.


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Jedes Jahr wird eine substanzielle Anzahl von Jugendlichen in Deutschland wegen einer aku-ten Alkoholintoxikation in der Notaufnahme behandelt. Es liegen allerdings nur wenige Stu-dien vor, die betroffene Jugendliche näher hinsichtlich psychosozialer, suchtpsychiatrischer und psychopathologischer Aspekte beschreiben. In der vorliegenden Studie wurden 316 Jugendliche im Krankenhaus mit standardisierten Fragebögen zu einem problematischen Gebrauch von Alkohol und illegalen Drogen, ihren Alkoholkonsummustern, alkoholbezoge-nen Problemen und ihrer psychischen Befindlichkeit befragt. Neben einer Beschreibung der Gesamtstichprobe erfolgt zusätzlich eine Teilung in zwei Gruppen nach dem Ergebnis in ei-nem etablierten Screening-Instrument für problematischen Alkoholkonsum (CRAFFT-d). Zum Vergleich beider Gruppen wurden t-Tests für unabhängige Stichproben, Chi-Quadrat-Tests und logistische Regressionen berechnet. Die Jugendlichen mit einem positiven Scree-ning-Befund berichteten im Vergleich zu Personen mit einem negativen Screening-Ergebnis statistisch signifikant mehr Binge-Drinking-Episoden in den letzten 30 Tagen, eine höhere Anzahl an Standard-Drinks pro Konsumgelegenheit, mehr alkoholbezogene Probleme, häufiger einen problematischen Konsum illegaler Drogen sowie eine stärkere psychische Belastung in den Bereichen Aggressiv-dissoziales Verhalten, Ärgerkontrollprobleme und Selbstwertprobleme. Aggressiv-dissoziales Verhalten erwies sich als wichtigster Faktor für die Zugehörigkeit zur Gruppe mit positivem Screening-Befund. Der Einsatz des Screening-Instruments zu problematischem Alkoholkonsum (CRAFFT-d) scheint im Notfallsetting ein vielversprechender Ansatz zur Identifikation von Jugendlichen mit einer allgemein höheren psychosozialen Belastung zu sein.


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How to cite

APA:

Wartberg, L., Diestelkamp, S., Arnaud, N., & Thomasius, R. (2016). Psychosoziale Merkmale von Jugendlichen, die wegen einer Alkoholintoxikation im Krankenhaus behandelt wurden. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 65, 516-533.

MLA:

Wartberg, Lutz, et al. "Psychosoziale Merkmale von Jugendlichen, die wegen einer Alkoholintoxikation im Krankenhaus behandelt wurden." Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 65 (2016): 516-533.

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