War of the Worlds? Science and Religion in Contemporary Literature

Third party funded individual grant


Start date : 01.05.2014


Project details

Scientific Abstract

Der Versuch, religiöse Glaubensgrundsätze mit (natur)wissenschaftlichen Erkenntnissen zu vereinbaren ist spätestens seit der frühen Neuzeit eines der zentralen Anliegen des Menschen. Denker aus den unterschiedlichsten Disziplinen haben sich bis heute dieser Aufgabe gewidmet, und zwar in den letzten Jahr(zehnt)en gerade im angloamerikanischen Raum mit wachsender (auch emotionaler) Intensität. Angesichts dieser Tatsache scheint eine methodisch fundierte Überblicksdarstellung, die den disziplinübergreifenden Austausch von Argumenten ins Auge fasst, dringend angeraten. Aus Sicht des Literaturwissenschaftlers verspricht die Perspektive auf die Versprachlichung hoch komplexer Ideen und Sachverhalte, sei es nun im Bereich der Theologie und Religionsphilosophie, der Literatur oder der Naturwissenschaft, Einsichten in kontroverse Themenbereiche. Durch die gemeinsame Bindung an das universale Zeichensystem Sprache kommt gerade der Literatur(wissenschaft), die sich durch ein Höchstmaß sprachlicher Selbstvergegenwärtigung auszeichnet, eine Sonderrolle im dialektischen Prozess der Wahrheitsfindung zu (selbst dann, wenn bloß konstatiert werden kann, dass es die eine Wahrheit nicht geben kann). Der im Laufe des Projekts vorgenommene Blick auf Texte unterschiedlichster Couleur und deren Einbeziehung religiös und naturwissenschaftlich geprägter Narrative über den Lauf der Welt sowie Sinn und Ursprung des Lebens innerhalb unterschiedlich imaginierter Universa verspricht, dass das Projekt einen wichtigen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis unter den Disziplinen zu leisten vermag. Durch die Grundierung des Projekts in der von C. P. Snow 1959 angestossenen Debatte über die Wirkungsbereiche der die westlichen Gesellschaften dominierenden zwei Kulturen (wobei die Religion hier für den geisteswissenschaftliche Kulturbereich steht) wird zum einen der zeitliche Rahmen vorgegeben; zum anderen leistet die Habilitationsschrift so einen wichtigen Beitrag im Bereich der Cultural Studies. Der aufzuarbeitende Kontext wird anhand ideenhistorischer Methodik (Robert D. Humes Archaeo-Historicism) untersucht, während im literaturwissenschaftlichen Hauptteil anhand der durch die Texte vorgegebenen Parameter im Einzelfall entschieden wird, ob ein Rückgriff auf weitere Theorien vonnöten ist (einige Beispiele werden im Arbeitsprogramm angedeutet). Ziel ist es somit, sowohl in inhaltlicher als auch in theoretisch-methodischer Hinsicht die Wirkungsbereiche verschiedener wissenschaftlicher Zweige zu umreißen und Möglichkeiten des Ausgleichs sowie der gegenseitigen Befruchtung aufzuzeigen.

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