Diversität braucht Digitalität, um die Benachteiligung der Elternschaft und Frauen abzumindern

Wölfl T, Gengler E, Laumer S (2024)


Publication Language: German

Publication Type: Conference contribution, Abstract of a poster

Publication year: 2024

City/Town: Bamberg

Pages Range: 1

Conference Proceedings Title: Diversität braucht Digitalität

Event location: Bamberg

URI: https://fis.uni-bamberg.de/entities/publication/bb3340bc-bdcd-4dbe-b742-0e1a1d4ee57f/details

DOI: 10.20378/irb-92353

Open Access Link: https://fis.uni-bamberg.de/server/api/core/bitstreams/fe831e52-6e21-4a2b-96fa-562b846030d8/content

Abstract

Digitale Elemente ermöglichen bei gezieltem Einsatz die Förderung von Diversität. Dies erscheint zwingend notwendig, um Benachteiligungen an Hochschulen entgegenzuwirken. Lange wurde nur der Blick auf die traditionellen Studierenden geworfen, so dass es kaum Erhebungen über die „Anderen“ gibt. In einer Studierendenbefragung wird deutlich, dass Diskriminierung an Hochschulen stattfindet. Demnach werden Studierende am häufigsten aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert. Eine Benachteiligung aufgrund der Elternschaft geben 2% an (Meyer, Strauß, & Hinz, 2022). Dies erscheint auf den ersten Blick gering, entspricht jedoch einem Drittel der Studierenden mit Kind (Beuße, et al., 2022). Diese ersten Zahlen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, denn die Lehre muss für möglichst alle Studierenden gleichermaßen attraktiv und zugänglich gestaltet werden. Eine diversitätsorientierte Lehre ist notwendig, um ein diskriminierungsfreies Lernumfeld zu ermöglichen. Dies bedeutet, auf die unterschiedlichen Wissensstände, Lernvoraussetzungen und Lebenssituationen der Studierenden einzugehen (Gozalbez Cantó, et al., 2023). Digitalität hilft bereits Diversität in der Hochschullehre zu fördern. Beispielsweise bei der Gestaltung barrierefreier Dokumente (Beeren & Küchemeister, 2012), dem Einsatz von VerbaVoice - Sprache sichtbar machen (VerbaVoice GmbH, 2023), die einfache zweisprachliche Bereitstellung von Lernmaterialien (Gozalbez Cantó, et al., 2023) sowie ein ausreichendes WLAN-Netz in allen Lehrräumen der Universität/Hochschule. Die genannten Beispiele verdeutlichen Diversität braucht Digitalität, anderenfalls entsteht keine Vielfalt, sondern Ausgrenzung.

Die folgende Beschreibung soll die Problematik exemplarisch darstellen. Für Studierende mit Kind(ern) stellen Lehrveranstaltungen, die in die Abendstunden fallen, eine Herausforderung dar. Klassische Kinderbetreuungsangebote stehen in den Abendstunden nicht mehr zur Verfügung. Werden keine alternativen Betreuungsmöglichkeiten gefunden, sind Studierende mit Kind(ern) benachteiligt. Eine Möglichkeit wäre, ein hybrides Setting für die Elternschaft zu ermöglichen. Sicherlich stellt auch dies nur eine geringfügige Entlastung dar, da das Kind bzw. die Kinder „nebenbei“ betreut werden müssen. Dieses Beispiel trifft auch auf Studierende zu, die Angehörige pflegen. In beiden Fällen handelt es sich mehrheitlich um Frauen (Stoltenhoff, 2022).

Um unsere Forschungsfrage, „Wie kann Digitalität in der Hochschullehre die Diversität unterstützen und die Benachteiligung der Elternschaft und Frauen abmindern“, beantworten zu können führten wir eine multiple Case Study durch. In semistrukturierten Interviews befragten wir Frauen und Studierende mit Kind(er) zu ihren digitalen Erfahrungen an der Hochschule. Wir wollten herausfinden, welche Hürden diese Menschen erleben und welche Gründe sie dafür nennen. Im Mittelpunkt stand dabei die Wahrnehmung, welche Angebote in der täglichen Praxis als besonders hilfreich empfunden werden. Diese Erkenntnis ermöglicht es, die Bedürfnisse zu berücksichtigen und somit individualisierte und flexible Lernwege zu ermöglichen (Gozalbez Cantó, et al., 2023).

Es scheint besonders wichtig zu sein, dass Lehrende offen für Perspektivwechsel sind und Alternativen schaffen, um Benachteiligungen abzubauen und Diversität zu fördern. Diversität braucht Digitalität, aber nur ein gezielter Einsatz bringt positiven Nutzen.

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How to cite

APA:

Wölfl, T., Gengler, E., & Laumer, S. (2024, January). Diversität braucht Digitalität, um die Benachteiligung der Elternschaft und Frauen abzumindern. Poster presentation at DivDig-Tagung, Bamberg.

MLA:

Wölfl, Tina, Eva Gengler, and Sven Laumer. "Diversität braucht Digitalität, um die Benachteiligung der Elternschaft und Frauen abzumindern." Präsentiert bei DivDig-Tagung, Bamberg Hrg. Bamberg: Otto-Friedrich-Universität, Bamberg, 2024.

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