Der „Practice Dive“ Ansatz als Erweiterung partizipativer Prozesse in der bewegungsbezogenen Gesundheitsförderung

Popp J, Carl J, Bruland D, Dippon L, Grüne E, Latteck ÄD, Pfeifer K (2022)


Publication Language: German

Publication Type: Conference contribution, Abstract of lecture

Publication year: 2022

Publisher: dvs

City/Town: Tübingen

Pages Range: 91

Conference Proceedings Title: Poly-Pill Bewegung: Chancen, Risiken und Nebenwirkungen

Event location: Institut für Sportwissenschaft in Tübingen

URI: https://www.dvs-gesundheit2022.de/media/files/Abstractband_dvs Gesundheit_2022_überarbeitet.pdf

Abstract

Einleitung

Partizipative Ansätze gewinnen in der Gesundheits- und Bewegungsförderung zunehmend an Bedeutung. Dabei werden neben den häufig berichteten positiven Effekten auch Heraus- forderungen solcher Ansätze deutlicher. Unter anderem kann die Interaktion zwischen den beteiligten Akteur*innen aufgrund unterschiedlicher Perspektiven eine Herausforderung darstellen. Der vorliegende Beitrag präsentiert den „Practice Dive“ Ansatz als Erweiterung partizipativer Ansätze in der Bewegungsförderung. Diesem zufolge leistet das „Eintauchen“ von Forschenden in die Lebenswelt der Zielgruppe zu Beginn eines partizipativen Prozes- ses einen wesentlichen Beitrag zu einer besseren Zusammenarbeit (Popp et al., 2021). Die Umsetzung wird beispielhaft anhand drei unterschiedlicher Anwendungsfelder skizziert.

Methode

Der Practice Dive Ansatz wurde auf Basis von Beobachtungen in der Pflege und Automo- bilindustrie entwickelt. Konzeptuelle Anknüpfungspunkte wurden über eine Literaturrecher- che hergestellt. Durch gezielte Auswahl wurden zwei weitere Anwendungsfelder identifiziert und hinsichtlich Chancen sowie Herausforderungen eines Practice Dive analysiert.

Ergebnisse

Je nach Intensität der Interaktion zwischen den Forschenden und der Zielgruppe wird zwi- schen Low, Medium und Deep Practice Dive unterschieden. Beispielhafte Aktivitäten sind Beobachtungen, Feldbesuche oder Probearbeiten. In Anwendungsfeld 1 (Bewegungsförde- rung im Kontext Pflege und Automobilindustrie) trugen die Aktivitäten von Forschenden u.a. zu einem besseren Verständnis der Zielgruppe und deren Umwelt bei. In Anwendungsfeld 2 (Bewegungsförderung von Menschen mit geistiger Behinderung) sammelten Forschende Informationen über die Zielgruppe und deren Lebenswelt während einer Feldphase. Als An- wendungsfeld 3 bietet auch die kommunale Bewegungsförderung die Möglichkeit z.B. durch Stadtteilspaziergänge gemeinsam mit Bürger*innen deren Lebenswelt besser zu verstehen.

Diskussion

Mit der Vorstellung des Practice Dive trägt dieser Beitrag zur Weiterentwicklung partizipati- ver Prozesse in der bewegungsbezogenen Gesundheitsförderung bei. Der Anwendungsbe- reich des Ansatzes erscheint breit und die potentiellen Effekte vielversprechend. Eine Un- tersuchung der Effekte sollte im Rahmen künftiger Vorhaben empirisch erfolgen.

Literatur

Popp, J., Carl, J., Grüne, E. & Pfeifer, K. (2021). Introducing the Practice Dive Approach: an extension of co- creation in physical activity promotion and health promotion. Health Prom Int, 36(S2), ii53-ii64.

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How to cite

APA:

Popp, J., Carl, J., Bruland, D., Dippon, L., Grüne, E., Latteck, Ä.-D., & Pfeifer, K. (2022). Der „Practice Dive“ Ansatz als Erweiterung partizipativer Prozesse in der bewegungsbezogenen Gesundheitsförderung. Paper presentation at Jahrestagung dvs-Kommission Gesundheit, Institut für Sportwissenschaft in Tübingen.

MLA:

Popp, Johanna, et al. "Der „Practice Dive“ Ansatz als Erweiterung partizipativer Prozesse in der bewegungsbezogenen Gesundheitsförderung." Präsentiert bei Jahrestagung dvs-Kommission Gesundheit, Institut für Sportwissenschaft in Tübingen Hrg. Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft - Kommission Gesundheit, Tübingen: dvs, 2022.

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