Meine Zeit. Unsere Zeit. Äußere Zeit. Zeitlichkeit und Paarzeit in Nicht-Präsenz-Paarbeziehungen

Döbler MK (2019)


Publication Language: German

Publication Type: Book chapter / Article in edited volumes

Publication year: 2019

Publisher: Transcript

Edited Volumes: Zeitlichkeit und Materialität. Interdisziplinäre Perspektiven auf Theorien und Phänomene der Präsenz

City/Town: Bielefeld

Pages Range: 95-112

URI: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-3850-9/zeitlichkeit-und-materialitaet/

DOI: 10.14361/9783839438503-006

Abstract

Zeitlichkeit ist ein im Kern soziales Phänomen und Konstrukt, das das aus einer pragmatischen, performativ hergestellten Synchronisation verschiedener Zeitebenen resultiert. Das zeigt sich exemplarisch an Paaren, die über Bewusstsein und Wahrnehmung, Organisation und Planung, Aushandlung oder verbale, narrative Markierungen ›Paarzeit‹ hervorbringen (müssen). Noch deutlicher wird dies bei Paaren, die mit Nicht-Präsenz konfrontiert sind, weil bei ihnen Synchronisation nicht (nur) Nebenprodukt von alltäglich und überwiegend unreflektiert stattfindenden Interaktionen ist. Vielmehr wird Zeit angesichts von Nicht-Präsenz aus der Latenz gehoben, potentiell thematisch, reflexiv und diskursiv. Für Überlegungen zu Zeit/Zeitlichkeit ist damit die Chance verbunden, einen besseren Zugriff auf ein sonst fluides und nicht-greifbares Phänomen zu gewinnen. Gleichzeitig kann die Bedeutung von Zeit für das Paarsein genauer bestimmt werden: Die von mir untersuchten Paare sind mit zeitlicher Befristung, spezifischen Rhythmen und Präsenzen verschiedener Dauer konfrontiert, weil sie – insbesondere aus beruflichen Gründen – immer nur für begrenzte Zeit physisch zusammen sein können. Ferner legen sie spezifische Handlungen an den Tag, die performativ Paarzeit – auch jenseits physischer Präsenz – erzeugen, so dass Kontinuität genauso gewährleistet ist wie die Synchronisation der Partner*innen. Empirisch und analytisch zu unterscheiden sind hierbei vier Ebenen: individuelle Eigen‑, gemeinsame Paar- und dem Paar äußerliche Sozial- und Pflichtzeit. Zusammen mit je kurzen Ausführungen zu Zeitlichkeit und Präsenz werden diese im ersten Teil des Beitrags dargestellt. Der zweite Teil wird sich dann aus einer empirischen Perspektive den spezifischen Zeitlichkeiten widmen, die sich bei den untersuchten Paaren finden lassen. Im Fokus stehen dabei zeitliche Befristungen sowie das Oszillieren zwischen verschiedenen Präsenzformen und Zeitebenen. Ebenso werden deren jeweilige Folgen und die Strategien der Paare zu deren Bearbeitung diskutiert.

 

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How to cite

APA:

Döbler, M.-K. (2019). Meine Zeit. Unsere Zeit. Äußere Zeit. Zeitlichkeit und Paarzeit in Nicht-Präsenz-Paarbeziehungen. In Engel, Juliane; Gebhardt, Mareike; Krichmann, Kay (Hrg.), Zeitlichkeit und Materialität. Interdisziplinäre Perspektiven auf Theorien und Phänomene der Präsenz. (S. 95-112). Bielefeld: Transcript.

MLA:

Döbler, Marie-Kristin. "Meine Zeit. Unsere Zeit. Äußere Zeit. Zeitlichkeit und Paarzeit in Nicht-Präsenz-Paarbeziehungen." Zeitlichkeit und Materialität. Interdisziplinäre Perspektiven auf Theorien und Phänomene der Präsenz. Hrg. Engel, Juliane; Gebhardt, Mareike; Krichmann, Kay, Bielefeld: Transcript, 2019. 95-112.

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