Bedeutung schulischer Merkmale für das Wohlbefinden SchülerInnen der Primarstufe

Hofmann F, Bonitz M, Lippert N, Gläser-Zikuda M (2016)


Publication Language: German

Publication Type: Conference contribution, Abstract of lecture

Publication year: 2016

Event location: Rostock

Abstract

Ziele oder Fragestellungen im Kontext des theoretischen Rahmens und Forschungsstandes

Das Verhältnis von Grundschüler/innen zur Schule ist generell positiv, aber auch durch einen Rückgang der Lernfreude (Helmke, 1993) bereits in den ersten Schuljahren gekennzeichnet. Ursächlich hierfür gelten soziale Bezugsnormorientierung, Leistungsdruck und schulische Selektionsprozesse (Kramer, Helsper, Thiersch & Ziems, 2009).

Die vorliegende Studie untersucht daher individuelle und kontextuelle Bedingungen des Wohlbefindens von Grundschüler/innen. Entsprechend der Mehrkomponentenstruktur von Hascher (2004) setzt sich Wohlbefinden aus psychischen und physischen Komponenten zusammen. Positive Emotionen und Kognitionen, als auch die Abwesenheit von Beschwerden, negativen Emotionen und Kognitionen sind für Wohlbefinden konstitutiv.

In der zu präsentierenden Studie wurde untersucht, wie psychisches sowie physisches Wohlbefinden in der Primarstufe ausgeprägt sind und welche Zusammenhänge mit zentralen Merkmalen schulischen Lernens (Unterrichtsqualität, Lehrerverhalten) bestehen.

Methodik

Die Daten von insg. 404 Schüler/innen der dritten Grundschulklasse bzw. der Primarstufe an Gemeinschaftsschulen an insgesamt 13 Schulen eines dt. Bundeslandes wurden mittels Fragebogen erhoben. Die Schüler/innen waren durchschnittlich 9 Jahre alt (SD = .65), 46,8 % waren weiblich. Die verwendeten Skalen stammen größtenteils aus standardisierten Instrumenten, wurden jedoch auf die Befragungsbedingungen von Grundschüler/innen angepasst. Folgende Konstrukte wurden erfasst: Psych. Wohlbefinden (Item-Beispiel: „Ich fühle mich in meiner Schule wohl“); phys. Wohlbefinden („Ich hatte schon Bauchschmerzen wegen der Schule“; a = .70); Schülerorientierung („Mein/e Klassenlehrer/in behandelt mich gerecht“; a = .84); Klarheit des Unterrichts („Ich weiß, was ich im Unterricht tun soll“; a = .69), Zufriedenheit mit der schul. Lernsituation („In der Schule zu lernen, macht mir Freude“; a = .70); Unterstützung der Eltern bei den Hausaufgaben (a = .69) sowie die Schulnoten in Deutsch und Mathematik.

Ergebnisse bzw. Schlussfolgerungen

Erste Ergebnisse zeigen, dass das psychische Wohlbefinden recht hoch mit der Schülerorientierung (r = .60; p = .000) und der
Zufriedenheit der Schüler/innen mit der Lernsituation (r = .57; p = .000) sowie moderat mit der Klarheit des Unterrichts (r = .41; p = .000) korreliert. Weitere signifikante, jedoch schwächere Zusammenhänge liegen vor. Zudem werden derzeit vertiefte Analysen, welche die Bedeutung spezifischer Programme (z.B. Individualisierung im Unterricht, Formen der alternativen Leistungsbeurteilung) an den Schulen berücksichtigen, durchgeführt.

Im Vortrag werden Design und weitere Ergebnisse der deskriptiven sowie inferenzstatistischen Analysen vorgestellt. Zentrale Befunde werden in Hinblick auf die Bedeutung des psychischen und physischen Wohlbefindens im Grundschulalter diskutiert. Insbesondere werden Fragen der Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie der Professionalisierung von Lehrkräften fokussiert.

Zusammenfassung für das Programm

Das Verhältnis von Grundschüler/innen zur Schule ist generell positiv, aber auch durch einen Rückgang der Lernfreude (Helmke, 1993) bereits in den ersten Schuljahren gekennzeichnet. Ursächlich hierfür gelten soziale Bezugsnormorientierung, Leistungsdruck und schulische Selektionsprozesse (Kramer, Helsper, Thiersch & Ziems, 2009). Die vorliegende Studie untersucht daher individuelle und kontextuelle Bedingungen des psychischen und physischen Wohlbefindens von Grundschüler/innen in Anlehung an Hascher (2004).

Insbesondere wird untersucht, wie psychisches sowie physisches Wohlbefinden ausgeprägt sind und wie sie mit Merkmalen schulischen Lernens (Unterrichtsqualität, Lehrerverhalten, Noten) zusammenhängen. Insg. 404 Schüler/innen der dritten Grundschulklasse bzw. der Primarstufe an Gemeinschaftsschulen aus 13 Schulen wurden befragt. Die Schüler/innen waren durchschnittlich 9 Jahre alt, 46,8 % weiblich. Die verwendeten Skalen beruhen auf standardisierten Instrumenten, wurden jedoch für die Grundschüler/innen angepasst.

Erste Ergebnisse zeigen, dass psychisches Wohlbefinden hoch mit der Schülerorientierung (r = .60; p = .000) und der Zufriedenheit mit der Lernsituation (r = .57; p = .000) sowie moderat mit der Klarheit des Unterrichts (r = .41; p = .000) korreliert.

Design und weitere Ergebnisse der deskriptiven sowie inferenzstatistischen Analysen werden vorgestellt und mit Blick auf die Bedeutung des psychischen und physischen Wohlbefindens im Grundschulalter diskutiert.


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How to cite

APA:

Hofmann, F., Bonitz, M., Lippert, N., & Gläser-Zikuda, M. (2016, September). Bedeutung schulischer Merkmale für das Wohlbefinden SchülerInnen der Primarstufe. Paper presentation at AEPF-Tagung "Empirisch pädagogische Forschung in inklusiven Zeiten - Professionalisierung, Konzeptualisierung, Systementwicklung", Rostock.

MLA:

Hofmann, Florian, et al. "Bedeutung schulischer Merkmale für das Wohlbefinden SchülerInnen der Primarstufe." Präsentiert bei AEPF-Tagung "Empirisch pädagogische Forschung in inklusiven Zeiten - Professionalisierung, Konzeptualisierung, Systementwicklung", Rostock 2016.

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