Körperliche Aktivität bei Auszubildenden: Ein Vergleich zwischen den Berufsgruppen Pflege und KFZ-Mechatronik

Carl J, Popp J, Semrau J, Grüne E, Pfeifer K (2019)


Publication Language: German

Publication Type: Book chapter / Article in edited volumes

Publication year: 2019

Publisher: Universität Hamburg

Edited Volumes: Interdisziplinäre Forschung und Gesundheitsförderung in Lebenswelten, Abstractband zur Jahrestagung der dvs-Kommission Gesundheit 04.-06. April 2019 in Hamburg

City/Town: Hamburg

Pages Range: 98

Abstract

Einleitung
Die Berufe Pflege und KFZ-Mechatronik zählen unter Frauen bzw. Männern nach wie vor
zu den beliebtesten Ausbildungssparten in Deutschland. Dennoch sind die beiden Professionen
erhöhten Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Dies lässt bewegungsbezogene Interventionen
ins Blickfeld potenzieller Ansatzpunkte rücken. Für die Entwicklung von Maßnahmen
ist es unerlässlich, ein breites Verständnis der Bedürfnisse und Präferenzen der Zielgruppe
zu gewinnen. Daher war es Ziel dieser Studie, beide Ausbildungsbereiche hinsichtlich
ihrer absoluten und relativen Ausprägungen in zentralen Aktivitätsindikatoren zu untersuchen.

Methode
Im Rahmen des Projekts PArC-AVE (Forschungsverbund Capital4Health) zur Bewegungsförderung
in der beruflichen Bildung wurde eine Fragebogenuntersuchung an sieben bayerischen
Ausbildungszentren durchgeführt. Der Survey für die 496 Auszubildenden im Bereich
KFZ-Mechatronik (82,4% Männer, ØAlter = 18,2 Jahre) und die 245 Auszubildenden
im Bereich Pflege (87,0% Frauen, ØAlter = 20,8 Jahre) umfasste unter anderem Fragen
zum Aktivitätsverhalten (BSA-Fragebogen), zur bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz
(BGK), zur Arbeitsfähigkeit (WAI) und zu Sportmotiven (BZMI). Der Stichprobenvergleich
erfolgte in SPSS bzw. R mittels t-Test, U-Test und Varianzanalysen.

Ergebnisse
Dem Großteil der Auszubildenden (72,2%) gelingt es, die offiziellen Bewegungsempfehlungen
zu erfüllen. KFZ-Auszubildende gaben höhere Aktivitätsumfänge an, insbesondere
in Sportkontexten (p=.022, Δ=55mins/Woche). Analysen zur BGK legen nahe, dass
Selbstwirksamkeits- und Selbstkontrollprozesse dabei eine wichtige Rolle spielen könnten
(p<.01, dSW=0.24, dSK=0.26). Zwar zeigten beide Gruppen ein ähnliches Gesamtmotiv für
sportliche Tätigkeiten, allerdings waren Unterschiede in den Motivfacetten Leistung, Aussehen,
Kontakt und Gesundheit erkennbar (alle p<.01, 0.21≤d≤0.48). Im Vergleich berichteten
Auszubildende im Bereich Pflege deutlich schlechtere Werte für Arbeitsfähigkeit
(p<.01, d=1.01). Dies deckt sich mit dem Ergebnis, dass Pflegeauszubildende hohen physischen
Anforderungen ausgesetzt sind (IS=0.863), dabei jedoch über vergleichsweise geringe
Kompetenzeinschätzungen im Bereich Kraft verfügen (p<.01, d=0.44).

Diskussion
Die beiden Berufsgruppen zeigten ein sehr spezifisches Profil bezüglich zentraler Parameter
der körperlichen Aktivität. Die Erkenntnisse fließen direkt in die kooperativ angelegten
Planungsprozesse der zweiten Projektphase von PArC-AVE ein. Insgesamt unterstreichen
die Ergebnisse die Notwendigkeit, Zielgruppenanalysen für die Identifikation geeigneter
Bewegungsmaßnahmen zu nutzen.

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How to cite

APA:

Carl, J., Popp, J., Semrau, J., Grüne, E., & Pfeifer, K. (2019). Körperliche Aktivität bei Auszubildenden: Ein Vergleich zwischen den Berufsgruppen Pflege und KFZ-Mechatronik. In Wollesen, B. (Hrg.), Interdisziplinäre Forschung und Gesundheitsförderung in Lebenswelten, Abstractband zur Jahrestagung der dvs-Kommission Gesundheit 04.-06. April 2019 in Hamburg. (S. 98). Hamburg: Universität Hamburg.

MLA:

Carl, Johannes, et al. "Körperliche Aktivität bei Auszubildenden: Ein Vergleich zwischen den Berufsgruppen Pflege und KFZ-Mechatronik." Interdisziplinäre Forschung und Gesundheitsförderung in Lebenswelten, Abstractband zur Jahrestagung der dvs-Kommission Gesundheit 04.-06. April 2019 in Hamburg. Hrg. Wollesen, B., Hamburg: Universität Hamburg, 2019. 98.

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