Validierung eines videobasierten Experimentaldesigns zur Untersuchung der Auswirkungen gewichtsbezogener Stigmatisierungen auf das Aktivitätsverhalten

Carl J, Thedinga H, Thiel A (2017)


Publication Type: Book chapter / Article in edited volumes

Publication year: 2017

Publisher: Feldhaus

Edited Volumes: Innovation & Technologie im Sport. Abstractband des 23. dvs-Hochschultags vom 13. bis 15. September 2017 in München

City/Town: Hamburg

Pages Range: 229

ISBN: 978-3-88020-655-7

Abstract

Einleitung:
Vielen übergewichtigen Menschen gelingt es nicht, die Aktivitätsempfehlungen der WHO zu erfüllen. Als ein wichtiger Grund hierfür werden negative Erfahrungen aufgrund von Stigmatisierung, Diskriminierung und Ausgrenzung im Sport angenommen. Übergewichtsbezogene Stigmatisierungen wurden bislang allerdings nur unzureichend analysiert (Puhl & Suh, 2015), nicht zuletzt, weil angemessene experimentelle Analyseverfahren fehlen. Ziel dieser Studie war es daher (1) eine zehnminütige, deutschsprachige Videointervention zu entwickeln (stigmatisierendes vs. affektiv neutrales Video), welche eine Manipulation des übergewichtsbezogenen Stigmatisierungserlebens ermöglicht, und (2) diese Videointervention im Anschluss mithilfe eines Experiments zu validieren.

Methode:
Bei der Selektion und Zusammenstellung geeigneter Videoclips aus Film, Fernsehen und Internet wurde auf ein wiederholtes Feedback zweier Fachexperten zurückgegriffen (Inhaltsvalidität). In einem weiteren Schritt wurde das stigmatisierende Videomaterial einer umfangreichen Sichtung durch zwei Novizen unterzogen (Augenscheinvalidität). An dem anschließenden Experiment nahmen 60 erwachsene Männer (18-52 Jahre) teil, die zufällig einer der beiden Videobedingungen zugeordnet worden waren (Stratifizierung nach dem Körpergewicht der Versuchspersonen).

Ergebnisse:
Quer- und längsschnittliche Analysen deckten in zentralen state-Variablen (z.B. negativer Affekt, Einstellungen gegenüber Übergewicht) signifikante Gruppenunterschiede zwischen den Videobedingungen auf (0,95 ≤ d ≤ 2,51; 0,103 ≤ η² ≤ 0,153). Zudem korrelierte der BMI in der Interventionsgruppe substantiell mit zentralen Validierungskriterien (konvergente Validität). Die beiden trait-Maße Depression (BDI) und allgemeines Stresserleben (PSS-10) brachten keine signifikanten Gruppenunterschiede (diskriminante Validität) hervor.

Diskussion:
Die vorliegende Studie konnte starke Hinweise auf Inhalts-, Augenschein- und Konstruktvalidität der Videointervention geben. Den Ergebnissen zufolge ist das untersuchte Instrumentarium somit geeignet für den Einsatz zur experimentellen Untersuchung der Wirkungen übergewichtsbezogener Stigmatisierungen auf das Aktivitätsverhalten.

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How to cite

APA:

Carl, J., Thedinga, H., & Thiel, A. (2017). Validierung eines videobasierten Experimentaldesigns zur Untersuchung der Auswirkungen gewichtsbezogener Stigmatisierungen auf das Aktivitätsverhalten. In Schwirtz, A., Mess, F., Demetriou, Y. & Senner, V. (Hrsg.) (Eds.), Innovation & Technologie im Sport. Abstractband des 23. dvs-Hochschultags vom 13. bis 15. September 2017 in München. (pp. 229). Hamburg: Feldhaus.

MLA:

Carl, Johannes, Hendrik Thedinga, and Ansgar Thiel. "Validierung eines videobasierten Experimentaldesigns zur Untersuchung der Auswirkungen gewichtsbezogener Stigmatisierungen auf das Aktivitätsverhalten." Innovation & Technologie im Sport. Abstractband des 23. dvs-Hochschultags vom 13. bis 15. September 2017 in München. Ed. Schwirtz, A., Mess, F., Demetriou, Y. & Senner, V. (Hrsg.), Hamburg: Feldhaus, 2017. 229.

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