Third party funded individual grant
Start date : 01.10.2022
End date : 30.09.2025
Website: https://www.politische-kulturmagazine.phil.fau.de/
Unser Ziel ist zunächst, die bunte Landschaft politischer Kulturmagazine und ihre Veränderungen in der Berliner Republik zu kartographieren und als Zeitdokument der politischen Kultur und ihrer Mediatisierung für die Nachwelt festzuhalten.
Anschließend stellen wir uns anhand stichprobenbasierter Analysen von Einzelmagazinen, Einzelausgaben und digitalen Auftritten verschiedene Fragen:
1) Welche Medienframes werden in politischen Kulturmagazinen typischerweise verwendet und wie steuert deren Gestaltung politische Debattenbeiträge?
2) Welche narrativen Strategien werden in politischen Kulturmagazinen typischerweise verfolgt und in welchem Verhältnis stehen diese zu ihren Leser*innen?
3) Wie inszenieren sich politische Kulturmagazine als exklusive Stimme politischer, wirtschaftlicher und intellektuelle Eliten und wie grenzen sie sich aktiv voneinander ab?
4) Wieso spielen die gedruckten Ausgaben trotz fortschreitender Digitalisierung nach wie vor eine große Rolle und welche Aufgaben haben gedruckte Hefte und digitale Medien für politische Kulturmagazine?
Übergreifend stellen sich damit Fragen nach den tatsächlichen Leistungen, die politische Kulturmagazine in der politischen Kultur erbringen (können), welchen Beitrag sie wie zu politischer Identitätsbildung und Vergemeinschaftung leisten, und ob diese Leistungen den allgemeinen gesellschaftlichen Erwartungen an politische Kommunikation, z.B. Debatte, Kritik, Kontrolle und Inklusion von Minderheiten, entsprechen.
Ziel des Projekts ist die funktionale Analyse politischer Kulturmagazine in der politischen Kultur der Berliner Republik. Über qualitativ-empirische Methoden werden Medienframes und Narrative der Magazine als publizistische Mechanismen analysiert und im politischen Spektrum differenziert. Die mit digitale Transformationen verknüpften Veränderungen dieser Mechanismen werden im Verlauf der Berliner Republik untersucht und in ihren Bezügen zu universelleren Veränderungen politischer Kommunikation interpretiert. Anschließend wird überprüft, ob die in demokratischen Gesellschaften erwarteten Leistungen politischer Kommunikation wie Debatte, Kritik, Kontrolle oder Inklusion von Minderheiten erreicht werden, und welche Bedeutung die ideologische Selbstvergewisserung politischer Identität und Kollektivierung politischer Gesinnung einnimmt.