Die digitale Stadt. Materialität und Objekte urbaner Kommunikationskultur (DIGISTA)

Third Party Funds Group - Overall project


Acronym: DIGISTA

Start date : 01.09.2018

End date : 31.08.2021

Website: https://digista.de


Project details

Scientific Abstract

Im September 2018 hat der interdisziplinäre Forschungsverbund „Die digitale Stadt. Materialität und Objekte urbaner Kommunikationskultur (DIGISTA)“ seine Arbeit aufgenommen. Der Verbund wird Im Rahmen des Förderschwerpunktes „Die Sprache der Objekte – Materielle Kultur im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit knapp einer Million Euro gefördert. DIGISTA arbeitet als interdisziplinärer Forschungsverbund zu Fragen der Materialität urbaner Kommunikationskultur und vereint vier Teilprojekte aus den Wissenschaftsdisziplinen Architektur, Informatik, Kommunikationswissenschaft und Kultursoziologie. Beteiligte Projektpartner sind neben der Universität Augsburg die Universität Leipzig und die Technische Universität München.

Der Forschungsverbund geht der gemeinsamen Fragestellung nach, welcheBedeutung die materiale Dimension des Medienwandels für die Konstitution und Veränderung urbaner Räume und urbaner Kommunikationskultur hat. Der Forschungsverbund verfolgt damit eine doppelte Zielstellung. Erstens soll die Erforschung der materialen Dimension sozialer und kultureller Prozesse transdisziplinär vorangetrieben werden. Zweitens sollen die beteiligten Disziplinen für Stadtkommunikation als eigenes Forschungsfeld sensibilisiert werden, da in Zeiten fortschreitender globaler Verstädterung die Stadt nicht nur Kontext für Kommunikation ist, sondern die kommunikative Lebenswelt von Bürgerinnen und Bürgern maßgeblich bestimmt. Deshalb ist die direkte Kommunikation der wissenschaftlichen Ergebnisse an interessierte Bürgerinnen und Bürger ein wichtiges Anliegen des Forschungsverbundes. Zu diesem Zweck werden eine Ausstellung (Architekturmuseum Schwaben in Augsburg) sowie eine multimediale Webopera realisiert.

Die Materialität der Medien wird auf einer Struktur- und einer Handlungsebene analysiert. Auf der Strukturebene wird Medieninfrastruktur als Institutionalisierung gesellschaftlicher und kultureller Entwicklungen angesehen. Auf der Handlungsebene interessiert der medientechnisch durchdrungene urbane Raum als Konstruktionsort sozialer Praktiken. In dieser Dimension stehen Fragen nach der Alltagsintegration und den sich wandelnden Gebrauchsweisen der Medien des urbanen Raums im Vordergrund. Dabei wird berücksichtigt, dass Städte als Orte der Vielfalt und Kristallisationspunkt gesellschaftlicher Entwicklungen von kulturellen, sozialen, politischen und ökonomischen Aushandlungsprozessen geprägt sind. Um dieser Vielfalt gerecht zu werden, berücksichtigt DIGISTA sowohl auf der Struktur- als auch auf der Handlungsebene die Perspektiven unterschiedlicher lokaler Akteure aus Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft als auch von Bürgerinnen und Bürgern unterschiedlichen Alters, Geschlechts, mit heterogenem sozioökonomischem und kulturellem Hintergrund. Durch den Einbezug der Perspektiven unterschiedlicher Gruppen von Stadtbewohnern will DIGISTA die Diskussion über Smart Cites um eine wichtige Dimension bereichern. Denn diese Diskussionen sind oftmals von ökonomischen und Stadtplanerischen Perspektiven dominiert, ohne die Sichtweisen von Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern einzubeziehen.

In den vier Teilprojekten werden jeweils unterschiedliche Facetten urbaner Medienmaterialität in ihrer Bedeutung für sich historisch wandelnde kommunikative Praktiken untersucht. Als gemeinsamer Bezugspunkt der Fallstudien dient dabei der öffentliche Raum der Stadt Augsburg. Teilprojekt 1 „Materialität und Bedeutung urbaner Kommunikationspraktiken“ führt ein Mapping der gegenwärtigen medialen Artefakte und materiellen Infrastruktur im Stadtraum durch. Anschließend werden deren intendierten Verwendungszwecke mit ihrer tatsächlichen Bedeutung für die alltägliche Kommunikationspraxis der Menschen abgeglichen. Teilprojekt 2 „Urbane Plätze als Orte der Kommunikation“ widmet sich historisch-rekonstruktiv dem Wandel urbaner Plätze und fragt nach dem Zusammenhang der materiell unterschiedlichen Gestaltung dieser Orte und der dort beobachtbaren Kommunikationspraktiken. Im 3. Teilprojekt „Medien und Architektur: Prägungen und Effekte gebauter Materialität“ wird die Bedeutung von Medienmaterialität und urbaner Kommunikationspraxis für Architektur und Stadtplanung in Vergangenheit und Gegenwart rekonstruiert. Im 4. Teilprojekt „Zukunftsszenarien der Augmentierung des öffentlichen Raums“ werden Objekte des urbanen Raums medial erweitert und deren Aneignung und Bedeutungsaushandlung im öffentlichen Stadtraum getestet.

Involved:

Contributing FAU Organisations:

Funding Source