Synkanzerogenese BK 5102/5103 Literaturreview

Third party funded individual grant


Start date : 01.07.2019

End date : 31.01.2020


Project details

Short description

FB 275: Synkanzerogene Wirkung von UV-Strahlung (BK 5103) und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (BK 5102) bei der Entstehung von Plattenepithelkarzinomen?

Nichtmelanozytärer Hautkrebs (non melanoma skin cancer, NMSC) kann sowohl durch berufliche Expositionen gegenüber UV-Strahlung als auch gegenüber polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) induziert werden und nach Nr. 5103 (Plattenepithelkarzinome oder multiple aktinische Keratosen der Haut durch natürliche UV-Strahlung) oder Nr. 5102 (Hautkrebs oder zur Krebsbildung neigende Hautveränderungen durch Ruß, Rohparaffin, Teer, Anthrazen, Pech oder ähnliche Stoffe) der Anlage zur Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) als Berufskrankheit anerkannt und entschädigt werden. Eine mögliche synkanzerogene Wirkung in Bezug auf die Entstehung von Plattenepithelkarzinomen der Haut beim Menschen wird diskutiert, wurde aber bisher nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht.

Bei einer systematischen Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed (Medline), Web of Science und Scopus wurde geprüft, ob sich aus epidemiologischen Studien Belege für oder gegen eine synkanzerogene Wirkung von UV-Strahlung und PAK bei der Entstehung von Plattenepithelkarzinomen beim Menschen ableiten und evtl. Expositionsverhältnisse für bestimmte Personengruppen definieren lassen.

Abstracts von 485 identifizierten Studien wurden gesichtet und bewertet und davon 129 Studien im Volltext-Screening auf Eignung geprüft. 

Aus Tierstudien und mechanistischen Untersuchungen ergaben sich Hinweise für eine additive Wirkung von UV-Strahlung und PAK-Exposition, so dass eine Synkanzerogenese möglich erscheint. Keine belastbaren Hinweise auf eine Synkanzerogenese von PAK und UV-Strahlung bei der Entstehung von Plattenepithelkarzinomen der Haut beim Menschen liegen dagegen aus epidemiologischen Studien vor, so dass sich auch keine Expositionsverhältnisse für bestimmte Personengruppen ableiten lassen. 

Mechanistische Studien, bei denen die eingesetzten Konzentrationen von PAK und UV-Strahlung mit den Bedingungen am Arbeitsplatz vergleichbar und die biologischen Effekte mechanistisch erklärbar sind, können ggfs. zur Risikobewertung und Ableitung von Dosis-Wirkungsbeziehungen verwendet werden. 

Involved:

Contributing FAU Organisations:

Funding Source