Third party funded individual grant
Start date : 01.10.2018
End date : 30.09.2021
Dem Projekt geht es um eine grundlegende Konturierung und Produktiv-Machung des aktuell hochvirulenten Begriffs ‚Dokufiktion‘ für den literaturwissenschaftlichen Diskurs. Dieses Ziel soll allerdings nicht dadurch erreicht werden, dass Dokufiktion als eigenes Genre in der literarischen Landschaft etabliert wird, wie es in anderen Ansätzen bereits der Fall ist. Vielmehr wird die dokufiktionale Narration als eine gegenwärtige Schreibweise und Erzählhaltung begriffen, die in reflektierter Weise auf den zunehmenden Realitätsverlust in einer digitalen und virtuell überformten Lebenswelt antwortet und einen konstruktiven Umgang mit dieser veränderten medialen Realität erprobt. Hierfür nutzen die bewusst zwischen Fakt und Fiktion changierenden Texte sowohl dokumentarische als auch fiktionale Darstellungsformen, die mithilfe intramedialer, intermedialer und transmedialer Verfahrensweisen verwoben werden. Diese vielfältigen Erzählverfahren und Darstellungsweisen – unter Einbezug zeitgenössischer medientheoretischer, literatur- und kulturwissenschaftlicher und nicht zuletzt philosophisch-ethischer Ansätze – offenzulegen, sie in ihrer Funktionsweise ebenso wie in ihrer erkenntnistheoretischen Bedeutung zu analysieren und daraus eine Poetik dokufiktionalen Erzählens abzuleiten, ist die Zielsetzung des Projekts.