Students’ Attitudes on Spatial Concepts in Geography

Internally funded project


Start date : 01.04.2013

End date : 31.03.2016

Website: https://www.geodidaktik.phil.fau.de/forschung/


Project details

Scientific Abstract

Die Arbeit mit Raumkonzepten im Geographieunterricht ist seit Jahren Gegenstand fachdidaktischer Diskurse. Zugleich sind die Raumkonzepte in den Nationalen Bildungsstandards sowie einigen Lehrplänen verankert und entsprechende Unterrichtsmaterialien entwickelt worden. Jedoch fehlten bislang empirische Erkenntnisse sowohl zur Einsatzhäufigkeit der Raumkonzepte im Geographieunterricht als auch zur Schüler_innenperspektive auf die Raumkonzepte, die als ein wesentlicher Faktor für das Gelingen von Lernprozessen angesehen werden kann.
Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen eines dreiteiligen Forschungsprojektes mit Mixed Methods-Zugang die Einstellungen von Schüler_innen zu den Raumkonzepten erfasst. In Teilstudie I wurden zunächst in einem explorativ angelegten Vorgehen die aus Schüler_innensicht relevanten Einstellungsfacetten ermittelt. Dazu wurde eine mehrperspektivische Raumanalyse in Form einer vereinfachten Adaption eines Schulbuchkapitels durch vorher instruierte Lehrer_innen durchgeführt. Anschließend wurden die Einstellungen von Schüler_innen (N = 64) mithilfe eines Fragebogens mit offenen Antwortformaten erfasst. Die Auswertung erfolgte durch induktive Kategorienbildung. Die daraus resultierenden Erkenntnisse zu Einstellungsfacetten der Schüler_innen bilden damit eine elementare Grundlage zur Konzeption des Messinstrumentes der Teilstudie II.
In Teilstudie II wurden die Einstellungen von Schüler_innen der Klassen 9, 12-Grundkurs und 12-Leistungskurs an Gymnasien in Nordrhein-Westfalen erhoben (N = 684). Dazu kam nach einem 2-Phasen-Pretesting zur Prüfung der testtheoretischen Brauchbarkeit ein itembasierter, standardisierter Fragebogen mit insgesamt 74 Items sowie 9 unabhängigen Variablen zum Einsatz. Bei der Auswertung wurden neben Verfahren der deskriptiven Statistik Varianz- und Regressionsanalysen verwendet. Die Ergebnisse zeigen eine geringe Einsatzhäufigkeit der Arbeit mit Raumkonzepten im Geographieunterricht. Die Einstellungen der Schüler_innen sind in der Summe als positiv zu kennzeichnen, wobei die klassischen Raumkonzepte (Containerraum und Raum als System von Lagebeziehungen) positiver bewertet werden als die neuen (Subjektiver Wahrnehmungsraum und Raum als Konstruktion). Als relevante Prädiktoren für die Einstellungen zu den Raumkonzepten stellten sich regressionsanalytisch das Interesse am Fach Geographie allgemein, das Interesse an Raumkonzepte allgemein sowie die eigenaktive außerschulische Beschäftigung mit geographischen Themen heraus. Bezüglich erster Konsequenzen lässt sich u. a. konstatieren, dass eine verstärkte Implementierung der Arbeit mit den Raumkonzepten durch entsprechende Unterstützungsangebote für Lehrer_innen gewährleistet werden sollte. In unterrichtspraktischer Hinsicht scheint eine explizite Beschäftigung mit den Raumkonzepten auch auf metatheoretischer Ebene sinnvoll.
In Teilstudie III wurden leitfadengestützte Interviews mit Schüler_innen mit dem Ziel geführt, Gründe für die Einstellungen bzw. die Bewertung der einzelnen Raumkonzepte zu erfahren. Bei der Auswahl der Probanden wurde sichergestellt, dass diese im Geographieunterricht die Raumkonzepte kennengelernt hatten. Im Interview wurden ihnen Ergebnisse der Teilstudie II verbunden mit der Bitte vorgelegt, diese aus Ihrer Perspektive zu kommentieren. Derzeit erfolgen die Auswertungen, bei denen Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse zum Einsatz kommen.

Involved:

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