Third party funded individual grant
Acronym: DBSE II
Start date : 01.05.2024
End date : 31.05.2027
Das Projekt “DBSE-DesignLab mit Fokus auf designbasierte Schulentwicklungsberatung” ist ein Folgeprojekt des Projekts “Designbasierte Schulentwicklung (DBSE) an Berliner Schulen”. Ziel des Projektes ist es, in Zusammenarbeit von Schulen, Schulaufsicht, Schulentwicklungsberatung und Wissenschaft, geeignete DBSE-Unterstützungsformate für die Beratung und Begleitung von Schulen in benachteiligten Lagen zu entwickeln und evidenzbasiert zu erproben.
Das DBSE-Verfahren als Lern- und Entwicklungsprozess:
Das von Prof. Dr. Rick Mintrop (University of California, Berkeley) entwickelte und international bewährte Verfahren der designbasierten Schulentwicklung (DBSE) ist darauf angelegt, die kollektive Problemlösekompetenz von Akteuren im Schulsystem zu stärken, sodass die knappen Ressourcen und Energien für Entwicklung im System bestmöglich genutzt und kohärent eingesetzt werden. Im Fokus stehen dabei einerseits die Erprobung und Weiterentwicklung von Problemlösestrategien und andererseits das individuelle und kollektive Lernen aller Prozessbeteiligten.
Dieser Entwicklungs- und Lernprozess ist dabei durch die DBSE-Logik strukturiert, die im Kern eine sorgsame Problem- und Ursachenanalyse, die Entwicklung von machbaren Lösungsansätzen sowie das praktische Erproben und eine datenorientierte Weiterentwicklung umfasst. Um eine nachhaltige Veränderung im Sinne eines tiefergehenden Lernens zu ermöglichen, wird der Entwicklungsprozess durch lern- und professionstheoretisch fundierte Reflexionsformate unterstützt. So sollen auch in Kollegien, in der die Hoffnung auf positive Entwicklung verloren gegangen ist, erfolgreiche Entwicklungsschritte schnell sichtbar werden und die Freude an Schulentwicklung schrittweise zurückgewonnen werden.
Schulentwicklungsberatung als Projektfokus:
Das Berliner Projekt der SenBJF in Kooperation mit der Robert Bosch Stiftung und unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Nina Bremm (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) legt im aktuellen Projektzeitraum (2024-2027) den Fokus auf die Weiterentwicklung designbasierter Schulentwicklungsberatung und ist als Wissenschafts-Praxis-Partnerschaft (WPP) angelegt. Während Schulentwicklungsberatende des Berliner Unterstützungssystems (Fortbildung Berlin und proSchul), mit Unterstützung der jeweiligen Schulaufsichten, ausgewählte Schulen in der DBSE-Logik begleiten, liefern prozessbegleitende evidenzbasierte Rückmeldungen und Design-Vorschläge der Wissenschaft Impulse für die Reflexion und Weiterentwicklung der Beratungspraxis. Grundlage dafür bieten Analysen von Audiographien aus Beratungssettings zwischen Schulen und Schulentwicklungsbegleitung und fortlaufende Reflexionsgespräche, die im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Fallkonferenzen gemeinsam von Wissenschaft und Praxis diskutiert und reflektiert werden.
Die Fokussierung auf Schulentwicklungsberatung liegt in den Ergebnissen aus der ersten Phase begründet: Hier wurde deutlich, dass nachhaltige Schulentwicklung und Lernen mit DBSE am besten gelingt, wenn ein durch die DBSE-Logik strukturierter Prozess, mithilfe einer Moderation und Beratung, Multiperspektivität sichtbar macht und gleichsam die Entwicklung tragfähiger gemeinsamer Lösungsansätze ermöglicht, die zügig in praktisches Ausprobieren münden. Dafür notwenige Formate, Impulse und Werkzeuge werden in diesem Folgeprojekt ko-konstruktiv (weiter)entwickelt, wobei bereits bestehende Lösungsansätze kontextspezifisch adaptiert oder weiterentwickelt werden. DBSE wird dabei als Ergänzung bestehender Beratungspraxis verstanden und soll insbesondere im Hinblick auf Anschlussfähigkeit für effektive Problemlösungsstrategien im deutschen Schulentwicklungskontext überprüft und weiterentwickelt werden.
Rahmung in der Berliner Gesamtstrategie und den Basiskompetenzen:
Die aktuelle Berliner Gesamtstrategie zur Bildungsqualität hat zum Ziel, die sprachlichen und mathematischen Kompetenzen der Berliner Schülerinnen und Schüler zu verbessern bzw. die Gruppe derjenigen, die die Mindeststandards verfehlen, zu verkleinern. Ebenso sollen emotional-soziale Kompetenzen gefördert werden. Die daraus resultierende inhaltliche Fokussierung wird als Rahmensetzung im DBSE-DesignLab aufgenommen. Erkenntnisse aus dem Projekt sollen in Empfehlungen für eine anschließende Übernahme in die Regelstrukturen des Berliner Unterstützungssystems überführt werden.