Third party funded individual grant
Start date : 01.06.2023
End date : 31.05.2026
Zentrales Ziel der Studie ist die Klärung von Zusammenhängen zwischen dem Diagnosewissen (verstanden als Zusammenspiel eines allgemeinen Diagnosewissens als Teil des bildungswissenschaftlichen Wissens mit entsprechendem fachlichem und fachdidaktischem Wissen, das erforderlich ist, um die jeweiligen Inhalte angemessen zu erfassen) und den professionellen Überzeugungen von Lehrpersonen mit der Qualität von Lernentwicklungsgesprächen (LEG) in der Grundschule. Untersucht werden zudem damit verbundene Effekte auf motivationale Aspekte des Lernens der Kinder sowie die Auswirkungen von Fortbildungen in diesem Bereich. Inhaltlich fokussiert die Studie das Lesen- und Schreiben-Lernen.
In der Vorgängerstudie konnte gezeigt werden, dass die qualitative Umsetzung der LEG zum Teil deutlich zwischen einzelnen Lehrkräften und einzelnen LEG variiert. Nachweisen ließen sich dann auch Zusammenhänge zwischen der Gestaltung der LEG und zentralen motivationalen Aspekten des Lernens der Schülerinnen und Schüler. Unklar und bislang unerforscht ist jedoch die Frage nach den Ursachen für die Varianz in der qualitativen Umsetzung.
LEG sind eine spezielle Form der Leistungsrückmeldung und somit das Ergebnis eines Diagnose- und Beurteilungsprozesses. Dabei ist ihr Ziel, die Schülerinnen und Schüler in ihrem weiteren Lernprozess zu unterstützen. Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass das Diagnosewissen und die professionellen Überzeugungen der Lehrpersonen einen Einfluss auf die Gestaltung der LEG haben. Dieser Zusammenhang – verbunden mit der Frage der Förderbarkeit des entsprechenden Wissens und der Veränderung professioneller Überzeugungen durch eine Fortbildung – soll in der vorliegenden Studie untersucht werden.
Der Studie liegt ein Interventions-Warte-Kontrollgruppen-Design zugrunde. Auf Seite der Lehrpersonen werden das Diagnosewissen und die professionellen Überzeugungen (vor und nach einer Fortbildung) erfasst. Die Schülerinnen und Schüler werden zu ihrer Wahrnehmung der LEG (bzgl. der Komponenten „lernunterstützende Rückmeldung“, „hilfreiche und passende Ziele“ und „Berücksichtigung der Selbsteinschätzung“) sowie (vor und nach den LEG sowie am Ende des Schuljahres) zu motivationalen Aspekten des Lernens bezogen auf das Lesen- und Schreiben-Lernen befragt.