Historical Lexicography of the Landscape and the Digital Age

Third party funded individual grant


Start date : 22.05.2019

End date : 25.05.2019


Project details

Scientific Abstract

Bezeichnungen für Objekte der natürlichen Umgebung des Menschen, z.B. für Pflanzen und Geländeformen, sind ein wichtiger Zugang zur Erforschung sprachlich manifestierter, kultur- und sozialhistorisch begründeter Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Europa. Die Interaktion mit der Umwelt als grundlegendes menschliches Verhaltensmuster spiegelt sich entscheidend auch im Wortschatz wider. Die Wahrnehmung natürlicher Umgebungsobjekte durch den Sprachbenutzer erfolgt rückgebunden an dessen kulturellen, sozialen und individuellen Hintergrund, sodass bestimmte Parameter (z.B. Erscheinungsbild, wirtschaftliche Nutzbarkeit) stärker, andere weniger stark gewichtet werden. Die Versprachlichung der physischen Umwelt lässt somit auch „Schlüsse über Wahrnehmungskonzepte“ sowie Gestaltungskonzepte zu. Über die Auswertung lexikographischer Ressourcen für verschiedene Sprachen und in diachroner Perspektive besteht Zugriff auf ein umfangreiches Inventar an Informationen, das in der strukturierten Zusammenschau kulturhistorisch bedeutsame Erkenntnisse über Zusammenhänge, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Wortschätzen des Bereichs „Landschaft“ verschiedener Sprachen ermöglicht.

Es wird insbesondere die sprachübergreifend bzw. europäisch-onomasiologische Ausrichtung der Arbeit gestärkt und in ihren theoretischen Grundlagen erweitert. Für die Darstellung etymologisch verwandter Ausdrücke wird das von A. Villalva entwickelte Artikelkonzept „European Roots“ vorgestellt und dessen Nutz- und Erweiterbarkeit für die Arbeit von LandLex zur Diskussion gestellt. Ein weiteres Ziel ist die Etablierung einer deutlichen kulturhistorischen Komponente, z.B. mithilfe der Untersuchung von Sprachkontakten, die sich in parallelen Ausdrücken oder Lehnbildungen widerspiegeln (z.B. Wörter deutscher bzw. niederdeutscher Herkunft im Estnischen wie mariienbluum, vgl. Marienblume oder maarjalill, adaptiert: Maarja ← Maria, lill ‚Blume‘).

Involved:

Contributing FAU Organisations:

Funding Source

Research Areas